Das Blade V6 von ZTE verfügt über ein 5-Zoll IPS-Display, einen MediaTek Quad-Core Prozessor mit 1,3 GHz, den Mali-T720MP8 Grafikchip, 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internen Speicher. Die Komponenten sind zusammen mit einem 2200-mAh-Akku in einem Aluminiumgehäuse verbaut, was für ein Smartphone der Mittelklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Als Betriebssystem wird ein leicht verändertes Android 5.0 verwendet. Doch wie harmonisieren die Hardware und die Software miteinander? Die Hardwareschotten sind dem auf den Grund gegangen.
Erster Eindruck & Lieferumfang
ZTE hat ihr Blade V6 in einem kleinen, kompakten Karton verpackt. Außer dem Smartphone gehören noch eine Bedienungsanleitung, ein Ladegerät mit USB-Kabel, ein In-Ear-Headset und eine Schutzhülle zum Lieferumfang.
Beim ersten Betrachten des Smartphones wird dem einen oder anderem eine zufällige Ähnlichkeit mit dem iPhone6 von Apple auffallen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Das Gehäuse ist größtenteils aus Aluminium gefertigt und weitestgehend gut verarbeitet. Es ist gerade mal 122 Gramm „schwer“ und mit einer Tiefe von 7 mm angenehm dünn. Durch die glatte Rückseite ist ein sicherer Griff allerdings nicht immer gewährt. Die Lautstärke-Wippe und die Standby-Taste sind an der rechten Seite verbaut und verfügen über einen guten Druckpunkt. Der Micro-USB-Anschluss wurde an der Unter- und der Kopfhöreranschluss an der Oberseite verbaut.
Der Schacht für die SD- bzw. die SIM-Karte befindet sich auf der linken Seite und wird durch ein mitgeliefertes Metallstück geöffnet. Eine Kombination von zwei SIM-Karten und einer SD-Karte ist nicht möglich. So muss man sich für eine der beiden möglichen Varianten entscheiden. Daher entweder zwei SIM-Karten - Micro- und Nano-SIM - oder eine Micro-SIM- und eine Mirco-SD-Karte. Offiziell werden SD-Karten bis zu 128 GB unterstützt. Das Einsetzten von zwei Karten in den Schlitten vom SIM-Karten-Schacht ist sehr fummelig und benötigt viel Geduld. Die Verdeckung der Rückseite lässt sich nicht öffnen, was bedeutet, dass der 2200-mAh-Akku fest verbaut ist.
Die ersten Schritte
mit und ohne App-Drawer
Das Blade V6 wird mit einem Android 5.0 ausgeliefert, dass nur leicht verändert wurde. So wurde von ZTE unter anderem Facebook, Twitter, WPS Office und ein optionaler App-Drawer vorinstalliert. An den Optionen der Systemeinstellung wurden ebenfalls kleine Änderungen vorgenommen. Die Menü-Tasten befinden sich separat unterhalb des Displays und werden bei Benutzung blau beleuchtet. Durch eine von ZTE vorinstallierte Software lassen sich die Funktionen der „Zurück“- und der „Task-Viewer“-Taste tauschen.
Dank der vier Kerne des MediaTek MT6735 Prozessors mit je 1,3 GHz und den 2 GB RAM Arbeitsspeicher können die Menüs flüssig gewechselt und die meisten Games problemlos gespielt werden, sofern sie nicht zu anspruchsvoll sind.
Der interne Speicher von 16 GB kann auf Wunsch durch eine SD-Karte um bis zu 128 GB erweitert werden.
Bildschirm & Kamera
Rückkamera ohne Zoom
Rückkamera 3-facher Zoom
Rückkamera Nahaufnahme
Frontkamera ohne Zoom
Das 5-Zoll-Display hat eine Auflösung von 1.280x720 Bildpunkten und eine Pixeldichte von 293 ppi, was zu einer anständigen Detailschärfe führt. Das Bild verfügt - dank des verbauten IPS-Panels - über einen guten Kontrast und kräftige Farben. Jedoch hatte das Bild trotz Nachbessern in den Optionen einen leichten Blaustich. Die maximale Helligkeit ist leider etwas zu gering ausgefallen. Gerade bei Spiegelungen oder starker Sonneneinstrahlung wird das Ablesen des Displays etwas knifflig.
Wie die meisten Smartphones, hat auch das Blade V6 zwei Kameras, die Hauptkamera mit LED-Blitzlicht auf der Rückseite mit 13 Megapixeln und eine Frontkamera mit immerhin noch 5 Megapixeln. Beide Kameras schießen bei optimalen Verhältnissen ordentliche und scharfe Fotos. Doch soweit es etwas zu hell oder dunkel wird, werden die Bilder schnell schlechter. Für Makroaufnahmen sind die beiden Kameras ebenfalls nicht zu gebrauchen, da der Autofokus entweder gar nicht oder nur sehr langsam funktioniert.
So verwundert es auch nicht, dass spätestens ab der dreifachen Zoomstufe die Aufnahmen unscharf sind. Wie die meisten Smartphonekameras sind diese lediglich für gelegentliche Schnappschüsse geeignet. Für Aufnahmen die einem wirklich am Herzen liegen, sollte man zur Digitalkamera greifen.
Kommunikation
Das Blade V6 ist Dual-SIM fähig und verfügt somit über zwei SIM-Steckplätze. Es können also zwei SIM-Karten simultan genutzt werden. Somit bleibt einem das lästige Hin- und Herwechseln zwischen den SIM-Karten erspart. Das Trennen von privaten und geschäftlichen Telefonaten über zwei Nummern oder die Aufteilung von Telefonaten und mobilen Internetanbieter - auf zwei verschiedene Anbieter - ist so deutlich leichter möglich. Des Weiteren verfügt das Smartphone über ein LTE-Modem, die WLAN-Standards b, g, n und Bluetooth 4.0.
Im täglichen Gebrauch
Im Standby-Modus hatte das Smartphone eine recht lange Akkulaufzeit und dürfte die von ZTE versprochenen 440 Stunden auch erreichen. Ganz anders sah es bei dem Akku-Test mit PCMark aus. Hier erreichte der 2200-mAh-Akku nach gerade mal 5,1 Stunden seine Belastungsgrenze. Bei "normaler" Nutzung sollte das Blade V6 den Tag locker überstehen. Für das Preissegment eher eine durchschnittliche Leistung.
Die Sprachqualität während des Telefonierens machte einen anständigen Eindruck. Alles wurde klar wiedergegeben. Auch mit der Freisprecheinrichtung gab es keine Probleme. Bei maximaler Lautstärkeeinstellung verzerrte jedoch der Lautsprecher auf der Rückseite den Ton. Für die Wiedergabe von Musik eignet sich der Lautsprecher definitiv nicht, aber welcher Smartphonelautsprecher tut das schon. Doch für Klingeltöne reicht es auf jeden Fall.
Die meisten getesteten Spiele liefen absolut flüssig, knapperten dafür aber sehr stark an der Akkulaufzeit. Nur sehr hardwarehungrige Apps sollten gemieden werden, wenn man keine FPS-Einbrüche haben will.
Die Benchmarks zeigen das Blade V6 im Vergleich.
Benchmark |
Blade V6
|
Ridge 4G
|
P8 Lite
|
Xperia Z3
|
AnTuTu v5.7.1 |
28040 |
20743 |
31521 |
41680 |
3D Mark Ice Storm Extreme |
3221 |
2674 |
4158 |
Maxed Out |
Geekbench 3 Single-Core |
627 |
484 |
593 |
954 |
Geekbench 3 Multi-Core |
1773 |
1450 |
2656 |
2830 |
GFX Bench Manhattan |
362,0 |
254,5 |
755,6 |
806,0 |
GFX Bench Manhattan Offscreen |
176,5 |
113,8 |
360,2 |
697,4 |
GFX Bench T-Rex |
812,9 |
561,1 |
1451 |
1640 |
GFX Bench T-Rex Offscreen |
476,4 |
298,6 |
943,4 |
1490 |
In der Mittelklasse kann sich das Blade V6 gut behaupten. Im Vergleich mit dem Wiko Ridge 4G (Test) und dem Huawei P8 Lite schneidet das Blade V6 passabel ab und ist dem Ridge 4G in allen Bereichen überlegen, was sicherlich an der stärkeren CPU und GPU liegt. Im Vergleich mit dem P8 Lite ist es fast genau umgekehrt. Lediglich bei den Single-Core Werten hat das Blade V6 die Nase aufgrund der höheren Frequenz des Prozessors vorne, doch sobald mehr Prozesse gleichzeitig laufen, kommt der Vorteil des Octa-Core vom P8 Lite gegenüber dem Quad-Core vom Blade V6 zum Tragen. Mit dem höherklassigen Xperia Z3 von Sony mit Snapdragon 801, 3 GB RAM und Adreno 330, kann sowohl das Blade V6 - als auch die anderen beiden Mittelklasse-Smartphones - nicht mithalten.
Fazit
Bestes Angebot von:
Mit dem Blade V6 hat ZTE ein anständiges Mittelklasse-Smartphone konzipiert. Auch wenn es ein paar Schwächen in Sachen Akkulaufzeit, Kameraqualität und Displayhelligkeit aufweist. Durch das gut verarbeitete Aluminiumgehäuse und der Dual-SIM-Funktion wirkt ZTE den Schwächen etwas entgegen. Ob es ein Update auf das neue Android 6.0 geben wird ist noch unklar.
Jedoch ist die Konkurrenz bei dem Preis von 230 Euro recht groß. Mit dem Huawei P8 Lite hat das Blade V6 einen starken Konkurrenten aus dem eigenem Land, der den Preis des Blade V6's mit 215 Euro unterbietet.
Vorteile | Nachteile |
- „schlankes“ Android
- gute Performance
- 2 GB RAM / 16 GB interner Speicher
- gut verarbeitet
- Dual-SIM
|
- fest verbauter Akku
- durchschnittliche Akkulaufzeit
- geringe Displayhelligkeit
- mäßige Kameraqualität
|
Der HardwareSchotte meint:
Das ZTE Blade V6 ist eine gute Wahl, wenn man viel Wert auf ein gut verarbeitetes Mittelklasse-Smartphone mit Aluminiumgehäuse legt, dass zu einem fairen Preis angeboten wird. Allerdings ist das Blade V6 nichts für Poweruser. Dafür ist der Akku leider zu schwach.