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Die Idee eines tragbaren Computers ohne Tastatur ist recht alt. Doch Tablets, die sich über einen berührungsempfindlichen Bildschirm steuern lassen, konnten sich erst ab 2010 durchsetzen. In diesem Jahr präsentierte Apple das erste iPad. Anfänglich wurde es belächelt. Doch recht schnell war es so erfolgreich, dass konkurrierende Systeme auf den Markt kamen.
Insbesondere mit dem von Google vertriebenen Android-System ist eine Alternative weit verbreitet. Im Jahr 2013 wurden fast 62 Prozent aller verkauften Tablets mit Android ausgeliefert. Das am schnellsten wachsende System ist allerdings Windows 8. Es ist noch nicht sehr weit verbreitet. Das liegt vor allem daran, dass die benötigte Hardware erst seit kurzem verfügbar ist.
Jedes Betriebssystem hat seine Stärken und Schwächen. Man muss sich auf ein System festlegen. Und ist diese Entscheidung gefallen, sollte man sich entscheiden, wie groß das Tablet sein soll. Auch die gewünschten Ausstattungsmerkmale müssen bei der Auswahl des passenden Modells berücksichtigt werden.
Wer diese Entscheidungen bereits getroffen hat, findet unsere Hinweise und Kaufempfehlungen in folgenden Artikeln:
Wofür benötige ich ein Tablet?
Samsung GALAXY Note 3 Ihre Verwandschaft zu Smartphones können Tablets kaum verhehlen. Schon das erste iPad setzte auf das vom iPhone bekannte iOS, ein Betriebssystem, das konsequent für die Nutzung per Touchscreen optimiert wurde und das App-Konzept verfolgte. Doch mit den meisten Tablets kann man mit dem eingebauten Mobilfunkmodul nicht über die Handynetze telefonieren sondern ausschließlich eine Internetverbindung herstellen. Und auch die Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach: zwar waren die ersten Tablets häufig mit 10-Zoll-Bildschirmen ausgestattet, doch inzwischen sind auch kleinere Geräte sehr beliebt. Auch ein iPod touch und ähnliche Geräte könnte man aufgrund der vergleichbaren Leistung als Tablet bezeichnen. Andere Hersteller, beispielsweise Samsung mit dem Galaxy Note, versuchen mit der Vergrößerung des Smartphone-Displays die Brücke zum Tablet zu schlagen.
Auf der anderen Seite treten Tablets gegen Laptops als mobile Computer an. Die kurzzeitig sehr erfolgreiche Produktgruppe der Netbooks wurde inzwischen fast vollständig durch Tablets verdrängt. Zwar haben Tablets keine eingebaute Tastatur, doch durch die Optimierung der Technik haben sie sehr hohe Akkulaufzeiten, ein geringeres Gewicht und können nach einem Tastendruck sofort benutzt werden. Nur Vielschreiber werden eine Tastatur vermissen, die sich jedoch problemlos, zum Beispiel per Bluetooth, anschließen lässt.
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Natürlich wird es auch weiterhin Notebooks geben, und während für viele Gelegenheitsnutzer ein Tablet als einziger mobiler Computer ausreichen mag, betrachten ihn andere als Ergänzung für bestimmte Einsatzzwecke im eigenen Rechner-Portfolio. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass Tablets so vielseitig eingesetzt werden: bei dem Einen ist das Tablet der allzeit einsetzbare Zweitbildschirm, der auf dem Wohnzimmertisch liegt und bei Bedarf aktiviert wird, um Informationen zum laufenden Fernsehprogramm abzurufen oder einen Blick auf eingegangene E-Mails zu werfen. Der Nächste hat sein Tablet immer dabei und nutzt es, um auch unterwegs jederzeit auf das Internet zugreifen zu können, ohne sich mit einem kleinen Smartphone-Bildschirm begnügen zu müssen. Wieder Andere nutzen ein Tablet vielleicht lediglich als Spielkonsole. Oder als Fotospeicher. Oder als Videoplayer. Oder alles zusammen. Oder für etwas ganz anderes.
Letztlich ist ein Tablet durch die sehr intuitive Touch-Bedienung für jeden geeignet: egal ob Kind oder Senior - nimmt jemand zum ersten Mal ein Tablet in die Hände, kann es häufig schon nach wenigen Minuten bedient werden, da man sich nicht durch komplizierte Menüstrukturen kämpfen oder die Bedienung einer Maus erlernen muss. Dazu hat man den Vorteil, dass Fehlbedienungen üblicherweise keine verheerenden Folgen haben und durch die Kontrolle der App-Stores der verschiedenen Hersteller Schadsoftware kaum eine Chance hat.
Die besten Tablets im Test
Wer ein Tablet kaufen möchte, muss sich für ein System entscheiden. Quelle: pixabay.com
Tablets werden regelmäßig getestet. Viele Redaktionen wie auch die Stiftung Warentest prüfen regelmäßig solche Geräte. Unter den besten Tablets findet man Modelle mit den Betriebssystemen Android, iOS und Windows. Leider gibt es nicht das beste Tablet. Im Test der Fachzeitschrift Connect teilen sich zwei Modelle punktgleich den Spitzenplatz. Auch die Stiftung Warentest bewertet die Testsieger Galaxy Note 10.1 und Galaxy TabPro 10.1 nur eine Zehntel-Note besser als das zweitplatzierte iPad Air.
Wenn man ein Tablet kaufen möchte, ist es also wichtig, das für die individuellen Bedürfnisse beste Modell zu finden. Unsere Redaktion behält den Markt im Blick und kann daher stets aktuelle Empfehlungen geben. Zwei Entscheidungen sind nötig, bevor man sich für ein konkretes Gerät entscheiden kann: Welches Betriebssystem möchte man nutzen? Und wie groß soll der Bildschirm (und damit das Tablet) sein?
Stärken und Schwächen der Betriebssysteme
Bei den Betriebssystemen hat der Kunde die Wahl: Neben Apples iOS und dem von Google initiierten Android gibt es mit Windows 8 inzwischen einen dritten Kandidaten. Jedes System hat Vor- und Nachteile, die man gegeneinander abwägen muss.
Apple iOS
Auf einem iPad läuft das vom iPhone bekannte Betriebssystem iOS. Quelle: pixabay.com
Im iPad von Apple arbeitet iOS. Dieses System funktioniert nur auf den Geräten dieses Herstellers. Deswegen ist die Modellauswahl sehr beschränkt. Der Benutzer hat aber den Vorteil, dass System und Hardware optimal aufeinander abgestimmt sind. iOS ist für Anfänger gut geeignet, da das System sehr intuitiv bedienbar ist. Ein iPad funktioniert mit Apple-eigenen Diensten wie zum Beispiel iCloud für E-Mail, Kontakte und Kalender hervorragend.
Für iOS sind sehr viele Apps verfügbar. Auch Inhalte wie Bücher, Zeitschriften, Musik und Videos können auf einem iPad leicht gekauft und heruntergeladen werden. Allerdings funktioniert das fast nur über den von Apple betriebenen App- bzw. iTunes Store. Alternativen sind offiziell nicht verfügbar. Allerdings bietet dieses geschlossene Universum dafür den Vorteil, dass iOS viel weniger anfällig für Viren und andere Schadsoftware ist.
Für weitere Hinweise zur Auswahl des passenden iPads und Kaufempfehlungen lies unsere Kaufberatung iPads .
Android
Unter dem Namen „nexus“ vertreibt Google eigene Tablets, die zusammen mit anderen Herstellern entwickelt wurden.
Android wird von Google vertrieben. Zwar gibt es mit den Nexus-Tablets auch einige Geräte, die Google selbst unter eigenem Namen vertreibt, doch viel mehr Android-Tablets gibt es von zahlreichen anderen Herstellern wie Samsung, Asus, Acer oder Sony. Da Dritthersteller die Android-Oberfläche meist individualisieren unterscheidet sich die Bedienung von Marke zu Marke geringfügig. Leider werden deswegen auch Updates von Android nicht immer zeitnah zur Verfügung gestellt. Teilweise erhält man schon wenige Monate nach dem Kauf überhaupt keine neuen Android-Versionen mehr.
Auch für Android gibt es zahlreiche Apps. Diese sind sowohl im Google Play Store wie auch über alternative App Stores erhältlich. Außerdem gestattet es Android Apps direkt zu installieren - was ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, wenn die Apps nicht aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Im Play Store kann man darüber hinaus auch Musik, Filme und Bücher direkt auf dem Tablet erwerben.
Unsere Kaufberatung Android-Tablets verrät, worauf man noch achten sollte und gibt konkrete Modellempfehlungen.
Windows 10
Mit einer Tastatur wird aus einem Windows Tablet ein echtes Notebook Quelle: pixabay.com
Windows kennen die meisten Anwender von ihrem PC. Seit Windows 8 hat der Hersteller Microsoft neben dem gewohnten Desktop eine touchoptimierte Oberfläche eingeführt. Inzwischen gibt es Tablets, die auch mit Windows 10 funktionieren. Das hat den Vorteil, dass das Tablet genau so wie ein PC zu bedienen ist. Allerdings kann die Steuerung von Programmen, die nicht für das Tablet angepasst wurden, schwierig sein. Da es sich um einen vollwertigen PC handelt, kann man aber Maus und Tastatur anschließen und das Tablet so steuern wie einen Schreibtisch-Rechner.
Im Windows-Store findet man eine wachsende Anzahl von Apps, die für die Bedienung mit dem Finger am Tablet optimiert wurden. Allerdings ist die Auswahl gegenüber Android und iOS sehr eingeschränkt. Dafür kann man jedes Programm nutzen, das man vom PC kennt. Derzeit sind Tablets mit Windows 10 oftmals noch etwas größer und schwerer als Android- oder iOS-Modelle.
Die besten Windows-Tablets und weitere Tipps geben wir in unserer Kaufberatung für Tablets mit Windows 10 .
Wie groß sollte das Tablet sein?
Tablets gibt es in vielen verschiedenen Größen. Die Standardgröße, die quasi vom iPad definiert wurde, hat einen Bildschirm mit einer Diagonalen von rund 25 Zentimetern. Inzwischen sind kompaktere Modelle mit 7 bis 8 Zoll Diagonale (also ca. 17 bis 21 cm) beliebter. Sie sind leichter und besser zu verstauen, da sie teilweise sogar in eine Jackentasche passen.
Je nach Format des Displays kann eine ähnliche Bildschirm-Diagonale unterschiedlich wirken. Quelle: 7” tablet comparison von Orde Saunders unter CC BY 2.0
Bildschirme werden in verschiedenen Formaten verbaut. Man findet sowohl das klassische 4:3-Format, wie man es von Röhrenfernsehern kennt, wie auch das 16:9-Breitbild-Format. Dazwischen liegt das Seitenverhältnis von 16:10. Je nach Format kann die gleiche Diagonale unterschiedlich groß wirken. Auch die Abmessungen des Tablets hängen vom Bildschirmformat ab.
Wenn man das Tablet häufig unterwegs dabei haben möchte, könnte ein kompaktes Modell die erste Wahl sein. Es wiegt nicht so schwer und nimmt in einer Tasche nicht viel Platz weg. Allerdings ist die Bildschirmgröße auch entsprechend beschränkt, was bei einigen Anwendungen von Nachteil sein kann.
Wer mehr Platz auf dem Display benötigt, greift zu einem Tablet in Standardgröße. Auch wenn es größer ist als ein Kompaktgerät, kann man es immer noch bequem transportieren. Leichter und kleiner als ein Notebook ist es allemal. Wer Probleme mit den Augen hat, liegt auch eher mit einem größeren Bildschirm richtig.
Darauf sollte man vor dem Kauf achten
Jedes aktuelle Tablet kann drahtlos über ein WLAN ins Internet gehen. Für unterwegs gibt es Modelle mit eingebautem Mobilfunk-Modem. Fast alle Tablets mit Modem sind für UMTS geeignet, manche können sogar schon die schnelleren LTE-Netze nutzen. Wenn man häufig unterwegs ins Internet möchte, sollte man ein Modell mit Mobilfunkzugang erwägen . Ansonsten muss die Internetverbindung per WLAN von einem anderen Gerät wie einem Smartphone oder mobilen Hotspot zur Verfügung gestellt werden.
Ein Eingabestift kann die Bedienung des Tablets erleichtern. Quelle: pixabay.com
Einige Tablets werden mit einem Eingabestift ausgeliefert. Dieser auch Stylus genannte Stift erleichtert die präzise Bedienung des Touchscreens. Solche Stifte können auch nachträglich als Zubehör erworben werden, wenn man mit der Finger-Bedienung nicht zufrieden ist.
Viele Tablet-Computer kann man mit verschiedenen Speichergrößen erhalten. Üblich sind Speichergrößen von 8 bis 128 Gigabyte. Wie viel Speicherplatz man benötigt, hängt davon ab, wie viele Daten, also beispielsweise Apps, Musik und Videos, auf dem Tablet abgelegt werden sollen. Auch das vorinstallierte Betriebssystem belegt schon Teile des Speicherplatzes. Insbesondere Windows 8 nimmt viel Speicher weg. Manche Tablets können mit einer Speicherkarte erweitert werden. So ist man flexibel, wenn der interne Speicher voll ist. Wenn kein Steckplatz für eine Speicherkarte vorhanden ist, sollte beim Kauf eine üppiger ausgestattete Variante ausgewählt werden.
Teilweise unterstützen Tablets auch die Ausgabe eines Videosignals z.B. per HDMI, was sehr praktisch ist wenn man vom Tablet eine Präsentation oder Diashow auf einem Monitor oder über einen Beamer auf Leinwand zeigen möchte. Manchmal sind hierfür Adapter notwendig, deren Anschaffung einkalkuliert werden muss. Auch für Kamera-Speicherkarten sind normalerweise Adapter nötig, da die wenigsten Digitalkameras microSD unterstützen. Mit einem entsprechenden Adapter steht dann aber dem Übertragen von Fotos auf das Tablet und der anschließenden Bearbeitung damit nichts im Weg.
Fazit
Bei hunderten im Handel erhältlichen Tablets sollte für jeden das passende Gerät dabei sein. Allerdings sorgt die Vielfalt auch dafür, dass die Auswahl nicht leicht fällt. Wer bereits Medieninhalte vornehmlich aus einer bevorzugten Quelle wie z.B. Amazon oder iTunes bezieht, kann darüber möglicherweise die Auswahl auf die Geräte dieser Hersteller einschränken. Vor dem Kauf sollte man sich auf jeden Fall über die möglichen Einsatzzwecke des eigenen Tablets Gedanken machen, um dann ein entsprechendes Modell auszuwählen.
Die Tipps und Empfehlungen unserer Redaktion findet ihr in den folgenden Artikeln:
iOS, Android oder doch Windows 8 - wer hat für dich die Nase vorn bei den Tablets?
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