Kurz und Knapp
- erste Prozessoren im 7-nm-Verfahren
- 15% höhere Single-Core-Leistung im Vergleich zu Zen+
- Neuer Chipsatz X570 mit PCIe 4.0
- B350/450 & X370/470 sind per BIOS-Update kompatibel
- Ryzen 9 3950X mit 16 Kernen neues AMD Mainstream Flaggschiff
- AMD Ryzen 3 3300X mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis
- B550 Mainboards und Matisse-Refresh CPUs sind offiziell
- Ryzen 9 3900XT, Ryzen 7 3800XT und Ryzen 5 3600XT nochmals mit mehr Performance
Dieser Artikel thematisiert eine nicht mehr aktuelle Ryzen-Generation! Die Infos zur Nachfolge-Generation findest Du hier:
Ryzen Zen 3
Die neue Zen-2-Generation ist seit Anfang Juli 2019 im Handel erhältlich. Passend dazu gibt es auch eine große Auswahl an Mainboards mit X570- und B550-Chipsatz. Nur mit diesen Mainboards werden alle neuen Features der dritten Ryzen-Generation unterstützt. Allerdings laufen die CPUs auch mit älteren X470, X370 und B450/B350 Chipsätzen - ein BIOS Update natürlich vorausgesetzt.
In offiziellen Benchmarks kann sich Ryzen in fast allen Bereichen an die Spitze setzen und Intel auf die hinteren Plätze verweisen. Was die Preis-Leistung betrifft, führt somit aktuell kein Weg an AMDs neuer Ryzen-Generation vorbei.
Seit der ersten Zen-Generation ist AMD wieder eine ernsthafte Konkurrenz zu Intel. Mit der kommenden Zen-2-Generation will man weiter Druck auf Intel ausüben. Neben einem neuen Fertigungsverfahren in 7nm wird Zen 2 mit den Ryzen-3000-CPUs einige neue Features bieten.
Besonders spannend ist die Frage nach der Leistung. Schon bei den vorherigen Ryzen-Generationen konnte AMD bezüglich der Anwendungsleistung Intel immer wieder in seine Schranken verweisen. Zudem wurde die Single-Core-Leistung, die wichtig für die Spieleleistung ist, immer weiter optimiert. Dadurch, dass AMD mit Zen 2 die Single-Core-Leistung deutlich steigern konnte, kann man nun endlich auch bei der Spieleleistung mit Intel gleichziehen, was die neue Generation zum absoluten Preis-Leistung-König macht.
Direkt zu den neuen Ryzen 3000 CPUs im Preisvergleich
Für mehr Durchblick im Informations-Dschungel rund um AMD Zen 2 hilft dir unser FAQ.
Was ist Zen 2?
Die Bezeichnung der neuen Ryzen-Generation ist etwas unglücklich gewählt. Denn Zen 2 entspricht nicht die Ryzen-2000er- (Zen+), sondern die Ryzen-3000-Serie. Während die zweite Ryzen-Generation nur ein kleines Update der ersten war, soll Zen 2 nun wieder vieles Neues bringen. AMD spricht von Revolution statt Evolution.
Wann wird Zen 2 erscheinen?
Seit dem 7. Juli 2019 sind die ersten Ryzen-3000-CPUs mit dem AMD Ryzen 5 3600, Ryzen 5 3600X, Ryzen 7 3700X, Ryzen 7 3800X, Ryzen 9 3900X und Ryzen 9 3950X an den Start gegangen. Zeitgleich gibt es auch die neuen X570-Mainboards im Handel.
Seit Juni 2020 gibt es zudem die B550-Mainboards, die wie die X570-Mainboards auch PCIe 4.0 bieten - allerdings nur für CPUs ab der Ryzen 3000 Serie. Seit dem 7. Juli sind mit dem Ryzen 9 3900XT, dem Ryzen 7 3800XT und dem Ryzen 5 3600XT drei neue CPUs im Handel, die im Vergleich zu ihren Vorgängern mehr Takt und somit mehr Leistung bieten.
Welche Neuerungen wird Zen 2 bringen?
Die wohl größte Neuerung wird das Chiplet-Design sein. Hierbei wird der Prozessor nicht mehr als ein großer Block gefertigt, sondern besteht nunmehr aus verschiedenen Einzel-Komponenten - Chiplets. Der reine CPU-Teil wird 8-Kerne besitzen und erstmalig im 7-nm-Fertigungsverfahren hergestellt. Durch diese Produktion sollen, im Vergleich zur vorherigen Generation, höhere Taktraten und somit höhere IPCs erreicht werden. Ein weiterer Chip, der Teil für Caches und die Kommunikation mit dem Mainboard wird weiterhin im bekannten 12-nm-Fertigungsverfahren hergestellt. Durch das Chiplet-Design ist es aber auch möglich, eine weitere 8-Kern-CPU unterzubringen. Somit kann man erstmalig mit einer 12 bzw. 16-Kern-CPU für den Sockel AM4 rechnen.
Der zusammen mit den neuen Ryzen 3000 CPUs kommende X570-Chipsatz wird bis zu 40 PCI-E-Lanes und erstmals PCI-Express 4.0 bieten. Als Mittelklasse Chipsatz wird dann nach dem Launch der B550 den bisherigen B450-Chipsatz ablösen.
Welche Zen-2-Prozessoren wird es geben?
Genaue Bezeichnungen sind bisher nicht veröffentlicht worden. Es ist aber davon auszugehen, dass AMD weiterhin auf die bekannten Prozessornamen setzen wird und damit die neuen CPUs beispielsweise Ryzen 7 3700X etc. heißen werden.
Neu wird allerdings sein, dass der Ryzen 5 über 6 Kerne und 12 Threads, der Ryzen 7 über 8 Kerne und 16 Threads und der Ryzen 9 über 12 Kerne und 24 Threads verfügen wird. Damit macht AMD weiter Druck auf die Core-i-Serie von Intel. Zudem ist nun mit dem neuen Ryzen 9 3950X eine Highend-CPU auf dem Markt, die satte 16 Kerne und 32 Threads bei einer TDP von 105 Watt bietet. Nach bisherigen Informationen soll das neue Flaggschiff auch auf älteren AMD-Mainboards laufen. Allerdings empfehlen wir die Verwendung eines X570- bzw. B550-Mainboards, da hier in jedem Fall gewährleistet ist, dass der Chipsatz mit der hohen Anzahl von Kernen zurechtkommt.
Ganz frisch auf dem Markt ist der AMD Ryzen 3 3300X der in Spielen sogar einen Ryzen 5 3600X überholt und dank des attraktiven Preises sicherlich zu einem Geheimtipp für Budget-Spiele-PCs werden wird.
Diese Ryzen-3000-Modelle sind aktuell bekannt:
AMD Zen 2 Modell |
Kerne Threads
| L3-Cache | Takt/Turbo (max.) | TDP | Preis |
AMD Ryzen 9 3950X |
16/32
|
64 MB
|
3,5 / 4,7 GHz
|
105 W
|
|
AMD Ryzen 9 3900X |
12/24
|
64 MB
|
3,8 / 4,6 GHz
|
105 W
|
|
AMD Ryzen 9 3900 |
12/24
|
64 MB
|
3,1 / 4,3 GHz |
65 W
|
nur für OEM |
AMD Ryzen 7 3800X |
8/16
|
32 MB
|
3,9 / 4,5 GHz
|
105 W
|
|
AMD Ryzen 7 3700X |
8/16
|
32 MB
|
3,6 / 4,4 GHz
|
65 W
|
|
AMD Ryzen 5 3600X |
6/12
|
32 MB
|
3,8 / 4,4 GHz
|
95 W
|
|
AMD Ryzen 5 3600 |
6/12
|
32 MB
|
3,6 / 4,2 GHz
|
65 W
|
|
AMD Ryzen 5 3500X |
6/6
|
32 MB
|
3,6 / 4,1 GHz
|
65 W
|
|
AMD Ryzen 5 3500 |
6/6
|
19 MB
|
3,6 / 4,1 GHz
|
65 W
|
nur für OEM |
AMD Ryzen 3 3300X |
4/8
|
16 MB
|
3,8 / 4,3 GHz
|
65 W
|
|
AMD Ryzen 3 3100 |
4/8
|
16 MB
|
3,6 / 3,9 GHz
|
65 W
|
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Matisse Refresh CPUs
Die neuen Matisse-Refresh CPUs mit dem Kürzel XT bieten 200 bis 300 MHz mehr Takt als ihre Vorgänger. Die Architektur ist zu den bisherigen Matisse-Prozessoren identisch, die Fertigung wurde jedoch optmiert, wodurch die etwas höheren Taktraten resultieren.
AMD Zen 2 Modell |
Kerne Threads
| Takt | Turbo (max.) | TDP | Preis |
AMD Ryzen 9 3900XT |
12/24
|
4,1 GHz
|
4,8 GHz
|
105 W
|
|
AMD Ryzen 7 3800XT |
8/16
|
4,2 GHz
|
4,8 GHz
|
105 W
|
|
AMD Ryzen 5 3600XT |
6/12
|
4,0 GHz
|
4,7 GHz
|
95 W
|
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Alle in unserem Preisvergleich gelisteten Ryzen-3000-CPUs
Was sind die Unterschiede zur ersten Zen-Generation?
Im Vergleich vorherigen Ryzen-2000er-Serie bzw. ersten Zen-Generation ist die Fertigung von 14nm auf 7nm optimiert worden. Das hat eine bessere Effizienz, weniger Leistungsaufnahme und damit weniger Abwärme zur Folge. Ebenfalls höhere Taktraten und höhere Single-Core-Leistungen kann man dadurch erwarten.
Wer zu der neuen Ryzen-3000-CPU gleich ein neues X570-Mainboard kauft, darf sich auch über PCI-Express 4.0 freuen. Theoretisch soll die Bandbreite doppelt so hoch sein, wie bei PCIe 3.0. Da bisher aber noch keine realen Benchmarks diesbezüglich zu finden sind, kann man nur spekulieren.
Ebenfalls neu ist die höhere Anzahl von Kernen. Mit dem Amd Ryzen 9 3950X gibt es erstmals eine 16-Kern-CPU im Consumer-Bereich.
Wie schneidet Zen 2 in Benchmarks ab?
Wie durch zahlreiche inoffizielle Benchmarks zu erwarten war, hat AMD mit der 3000er-Reihe vor allem bei rechenintensiven Anwendungen Intel wieder komplett den Rang abgelaufen. Etwas überraschender ist jedoch die Spieleleistung der neuen CPU-Generation. Hier kann wegen der deutlich besseren Single-Core-Leistung im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen bereits der Ryzen 5 3600 den großen Intel-CPUs Paroli bieten. Zwar hat der Core i9-9900k gegenüber dem AMD Ryzen 9 3900X noch einen hauchdünnen Vorsprung, dieser ist allerdings im Bereich von 2-3 Prozent.
Laut einem offiziellen Test ist AMD mit der neuen Zen-2-Generation ganz knapp hinter Intel's Flaggschiff bei der Spieleleistung. Bei Anwendungen hat AMD ganz klar die Nase weit vorn.
Bezüglich der Effizienz kann AMD trotz der neuen 7-nm-Fertigung noch nicht wirklich glänzen. Der Verbrauch im Leerlauf liegt knapp über dem der Ryzen 2000 CPUs. Erst unter Volllast zeigen sich die Vorteile 7-nm-Produktion. Hier haben die neuen AMD-CPUs mit einem geringeren Verbauch.
Der neue AMD Ryzen 9 3950X ist mit seinen 16 Kernen und 32 Threads absolut konkurrenzlos in seiner Preisklasse. In Anwendungen kommt er leistungstechnisch sogar den deutlich teureren Threadripper-CPUs nahe, in Spielen rechnet auf gleichem Niveau wie der Ryzen 7 3700X, wie der Test auf Computerbase zeigt.
Nochmals etwas schneller als ihre jeweiligen Vorgänger sind die neuen Matisse-Refresh-CPUs 3900XT, 3800XT und 3600XT.
Welchen Sockel und Chipsatz wird Zen 2 benötigen?
Hier zeigt sich AMD absolut Käufer-freundlich. Während man bei Intel bei fast jeder neuen Core-i-Generation ein entsprechend neues Mainboard mitkaufen muss, werden die Ryzen 3000 CPUs weiterhin auf den AM4-Sockel setzen und zu den bisherigen Mainboard-Chipsätz kompatibel sein. Lediglich Mainboards mit A320-Chipsatz werden das Nachsehen haben.
Mainboards mit B350/450- und X370/470-Chipsatz werden per BIOS-Update zur neuen Zen-2-Generation kompatibel sein. Wer in den Genuss von allen neuen Features der Ryzen 3000 CPUs kommen möchte, sollte direkt ein X570-Mainboard kaufen.
Die im Juni kommenden Mainboards mit B550 Chipsatz werden nun auch PCIe 4.0 für den schmaleren Geldbeutel bieten. Zudem werden sie, wie auch die X570 Boards, die kommenden Zen-3-CPUs unterstützen.
Brauche ich ein neues Mainboard für Zen 2?
Nein, wer bereits über ein Mainboard mit AM4-Sockel verfügt, dem reicht ein BIOS-Update um die Ryzen 3000 nutzen zu können. Ausgeschlossen sind hier jedoch die meisten A320-Mainboards, die Zen-2 nicht unterstützen.
Neue Features, wie die neue XFR-Technologie (Extended Frequency Range), PCIe 4.0 und die höhere Anzahl von PCIe-Lanes werden jedoch nur Mainboards mit dem neuen Chipsatz X570 liefern können. Auch der Support der kommenden Ryzen-9-CPUs wird nur mit diesem Chipsatz möglich sein.
XFR, die Turbo- bzw. automatische Übertaktungsfunktion der bisherigen Ryzen-Generationen heißt nun PDO und steht für Precision Drive Overboost und sorgt ähnlich wie bei XFR für einen erhöhten Arbeitstakt der CPU abhängig von der Kühlung und Auslastung.
X570-Mainboard-Empfehlungen
MSI MPG X570 GAMING PLUS (7C37-004R) GIGABYTE X570 AORUS ELITE ASUS PRIME X570-PRO
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B550-Mainboard-Empfehlungen
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2 weitere Preise und Anbieter ASUS ROG STRIX B550-F GAMING Bestes Angebot von:
39 weitere Preise und Anbieter
Alle B550-Mainboard in unserem Preisvergleich
Ebenfalls recht neu auf dem Markt sind die Mainboard der MAX-Serie von MSI. Sie verfügen über einen mit 16 MB größeren Bios-Chip und sind so nicht mehr auf Lite-Bios-Updates angewiesen. Sie unterstützen als bisher einzige B450-Mainboards die Ryzen 3000 CPUs ab Werk.
MSI X470 GAMING PRO MAX (7B79-007R) MSI B450 TOMAHAWK MAX (7C02-020R)
Welcher RAM ist optimal für Zen 2?
Zen 2 unterstützt Werk DDR4-RAM mit 3200 MHz. Natürlich ist der Speichercontroller auch abwärtskompatibel und erlaubt den Einbau von DDR4-Riegeln mit weniger Takt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass auch bei Zen 2 ein höherer RAM-Takt eine signifikante Mehrleistung mit sich bringen wird, weswegen wir einen Takt von mindestens 3200 MHz empfehlen.
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Welche Vorteile bringt PCI-Express 4.0?
Die Mainboards mit X570-Chipsatz sind die ersten überhaupt, die PCIe 4.0 bieten. Sowohl Erweiterungskarten als auch M.2-SSDs können dadurch auf mehr Bandbreite zurückgreifen. Genau genommen hat sich im Vergleich zu PCIe 3.0 die mögliche Bandbreite verdoppelt.
M.2 SSD mit PCIe 4.0 gibt es ebenfalls. Diese sind auf Mainboards mit X570-Chipsatz in der Lage bis zu 5000 MB/s an Daten zu transferieren. Auf älteren Mainboards mit PCI-Express 3.0 können diese SSDs ebenfalls verwendet werden, erreichen dann aber maximal 3500 MB/s.
Asus teile nun mit, dass man für einige Mainboards ein Update bereitstellt, das PCIe 4.0 für Boards mit B450- und X470-Chipsatz freischaltet. Eine detailierte Liste zu den betreffenden Mainboards ist hier zu finden. Somit könnte man bereits bei vergleichsweise günstigen Mainboards die Vorteile von PCIe 4.0 nutzen.
Der HardwareSchotte meint:
Zen 2 ist das Hardware Highlight des Jahres 2019. Vor allem die Preis-Leistung im Vergleich Intel ist unschlagbar gut. Man bekommt wirklich viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld und muss sowohl in Anwendungen als auch Spielen keine Kompromisse eingehen, sodass selbst Hardcore-Intels-Fans ins Zweifeln kommen werden.
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