Kleine Lautsprecher ohne viel Schnickschnack: mit dem Wavemaster MOBI, dem Raikko Dance Vaccum Speaker und dem X-mini II treten drei Vertreter der Einsteigerklasse gegeneinander an. Jedes der drei Modelle ist mit einem integrierten Akku, der über USB aufgeladen wird, und einem Klinkeneingang ausgestattet, wobei das Kabel mit 3,5-mm-Klinkenstecker jeweils direkt aus dem Lautsprecher ragt und zum Transport in die Unterseite gelegt werden kann. Die Hersteller liefern jeweils auch einen kleinen Stoffbeutel für den Transport sowie ein passendes USB-Kabel zum Aufladen mit.
Ausstattung
Die Modelle von Raikko und X-mini besitzen zusätzlich noch einen Klinkenausgang, so dass man mehrere Lautsprecher in Reihe schalten kann um die Gesamtlautstärke zu erhöhen. Beide Geräte haben zudem einen Lautstärkeregler. Daneben ist beiden Lautsprechern die Technik zur Vergrößerung des Volumens gemein: Im geschlossenen Zustand fast kugelförmig, dreht man die Oberseite ein kleines Stück und schon wächst der Lautsprecher ein kleines Stück in die Höhe. Wavemaster löst die Volumenvergrößerung mit einer „Kugelschreiber-Mechanik“: ein kleiner Druck auf die Unterseite lässt diese rund einen Centimeter ausfahren, auch beim Hineinschieben rastet das Teil automatisch ein.
Die Volumenvergrößerung soll den Klang der Lautsprecher verbessern. Und der Effekt ist trotz der relativ kleinen Erhöhung beachtlich: Im geschlossenen Zustand klingen alle drei Modelle nicht besser als ein guter im Handy verbauter Lautsprecher. Geöffnet wird der Sound sofort deutlich satter und Bässe kommen besser heraus.
Klangtest
Damit sind wir schon bei der wichtigsten Eigenschaft eines Lautsprechers: dem Klang. Wir haben die drei mobilen Vertreter mit Musik unterschiedlicher Stilrichtungen ausprobiert, zudem haben wir auch getestet wie ein Hörspiel klingt.
X-Mini II
Der X-Mini II ist von allen drei mobilen Lautsprechern am längsten auf den Markt und gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten Vertretern dieser Gattung. Dass es der kompakteste Kandidat in unserem Test ist, hört man ihm leider auch an. Der Klang ist zwar gegenüber einem iPhone-Lautsprecher voluminöser, doch im Vergleich mit den beiden Konkurrenten muss man ihn weiterhin als blechern bezeichnen. Beim aktuellen Album von Seeed war die Wiedergabe von Trompeten etwas surrend, ansonsten leistet sich der X-Mini keine speziellen Schwächen.
Raikko Vacuum Dance Speaker
Das Modell von Raikko wirkt ein bisschen wie der große Bruder des X-Mini. Raikko setzt auf die gleiche Mechanik zur Volumenvergrößerung, der Durchmesser des Lautsprechers ist aber etwas größer. Auch der Lautstärkeregler ist kein Drehpotentiometer wie beim X-mini sondern ein Schalter, der die Lautstärke stufenweise erhöht bzw. verringert. Nach dem Aus- und Wiedereinschalten ist die Lautstärke auf Mittelstellung zurückgesetzt, so dass man jedes Mal wieder manuell korrigieren muss. Da ist die Lösung des X-mini bequemer.
Klanglich ist der Vacuum Dance Speaker besser als der X-Mini II. Mit seinem kräftigen Bass bringt er die Unterlage zum Vibrieren und so wird ein Holzschreibtisch zum Resonanzkörper. Bei elektronischer Musik von Paul Kalkbrenner klapperten aber auch Teile im Gehäuse, was den Musikgenuss empfindlich stört. Weiterer Kritikpunkt: bei orchestraler Filmmusik klirrte der Raikko-Lautsprecher ab und an. In den anderen Disziplinen von Gitarrenrock bis zum Hörspiel erlaubte er sich keine weiteren Schwächen.
Wavemaster Mobi
Letzter Kandidat in unserer Testreihe ist der Mobi von Wavemaster. Und obwohl es sich um das preisgünstigste Modell handelt, überrascht es durch tollen Klang. Egal welche Musikrichtung wiedergegeben wird, der Wavemaster klingt viel voluminöser als seine Konkurrenten. Auch die Bässe kommen viel besser heraus. Lediglich die Wiedergabe der Blechbläser bei orchestraler Filmmusik fiel ab.
Zum Glück ist der Wavemaster Mobi ausreichend laut und da die meisten Wiedergabegeräte einen Lautstärkeregler haben, kann man das Fehlen einer Lautstärkeregelung am Lautsprecher verschmerzen. Viel bedauerlicher ist der Verzicht auf einen Klinkenausgang, denn wenn man mehrere Lautsprecher hintereinander schalten könnte, wären noch viel mehr Nutzungsmöglichkeiten gegeben.
Akkulaufzeit
Die Hersteller geben die maximale Laufzeit ihrer Lautsprecher mit 10 (Wavemaster) bis 12 Stunden (Raikko, X-Mini) an. Bei unserem Test, bei dem wir die Lautsprecher aufgrund der Beeinträchtigung benachbarter Arbeitsplätze nicht stundenlang mit voller Lautstärke betreiben konnten, hielten alle Modelle problemlos über 17 Stunden durch - allerdings mit einem Geräuschpegel, der eher sanfte Untermalung als Disco war. Da die Aufladung über Mini- bzw. Micro-USB erfolgt, kann man natürlich auf Standard-Akku-Lösungen zurückgreifen, um die Betriebszeit zu verlängern.
Fazit
Für die Beschallung von einer Handvoll Personen in einer leisen Umgebung sind alle drei getesteten mobilen Lautsprecher geeignet. Selbst in einem Großraumwagen der Deutschen Bahn können vier Personen an einem Tisch bequem der Wiedergabe lauschen. Wenn es darüber hinaus gehen soll und man den halben oder ganzen Waggon beschallen möchte, muss man dann zu anderen Lösungen greifen. Unser Favorit aus dem Testfeld ist der Wavemaster Mobi, der zwar ohne Lautstärkeregler kommt und die Möglichkeit mehrere Lautsprecher parallel zu schalten vermissen lässt, dafür aber den besten Klang zum kleinsten Preis bietet. Je nach Klangquelle sind auch die Modelle X-Mini II und Raikko Vacuum Dance Speaker geeignet, bei beiden ist die Möglichkeit reizvoll eine Reihe von Lautsprechern zusammenzuschalten, um so die Gesamtlautstärke zu erhöhen. Rechnet man allerdings den Preis von mehreren Lautsprechern zusammen, findet man zum gleichen Preis auch bessere Alternativen, die dann zum Teil schon Stereowiedergabe beherrschen.