Kurz und knapp
- hoher Preisnachlass bei SD Karten mit viel Speicherkapazität
- Karte weist eine sehr gute Kompatibilität auf
- Beachte: Smartphones sollten das „exFAT” (Extended File Allocation Table) Format unterstützen
- Geschwindigkeitstest im Samsung Galaxy S5, einem Xperia SP und OPPO Find 7a
- Bestes Ergebnis mit Oppo Find 7a: 62 MB/s beim Lesen und 12 MB/s beim Schreiben
- Notebooks: Leseleistung knapp unter 70 MB/s
Vor einiger Zeit berichteten wir euch, dass die erste MicroSD-Karte mit 200 Gigabyte Kapazität erschienen ist. Nun hat sich seit Mai 2015 vor allem beim Preis der großen Speicherkarten eine Menge getan. So ist der ursprüngliche Preis der 200 GB Sandisk Ultra microSD von ca. 275 Euro längst Geschichte. Denn momentan ist diese microSD Karte für etwa 90 Euro bei uns im Preisvergleich gelistet. Kurz vor Weihnachten schlug die Karte dann für 78 Euro bei den PreisRockern ein. Grund genug, die Sandisk Ultra microSD für Euch zu testen.
Passt die Speicherkarte in mein Smartphone ?
Samung Galaxy S5 mit 200GB micro-SD von Sandisk
In unserem Test kamen alle von uns untersuchten Smartphones mit der Speicherkapazität von 200 Gigabyte zurecht. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn Speichermedien über 32 GB sollten grundsätzlich mit dem Dateisystem „exFAT” (Extended File Allocation Table) formatiert sein. So liefert auch Sandisk seine größte microSDXC in diesem Format aus.
Getestet wurde unsere 200 GB MicroSD-Karte in einem Samsung Galaxy S5, einem Xperia SP und einem OPPO Find 7a. Des Weiteren mussten diverse Notebooks für unsere Geschwindigkeitstests herhalten. Bei älteren Smartphones, die das exFAT-Format nicht unterstützen, wird es jedoch zu Problemen mit dieser Speicherkarte kommen. In diesem Fall kann der Nutzer die Karte in einem Notebook mit dem älteren Dateisystem-Standard „FAT 32” formatieren. Doch bedenkt, dass sich nach der Formatierung auf FAT32 nur noch Dateien kopieren lassen, die nicht größer als 4 GB sind.
Kleiner Tipp für Mac-User: Seit Mac OS X 10.4 (Tiger) kann das „Festplattendienstprogramm” auch FAT32-Partitionen größer als 32 GB formatieren. Sandisk legt zu ihrer 200 GB MicroSD-Speicherkarte einen passenden SD-Adapter bei. So kann der geneigte Käufer die Karte auch in seiner Digitalkamera nutzen, sofern diese über einen Micro-SDXC-Kartenslot verfügt. Denn auch hier gilt, die Kamera muss das exFAT-Dateisystem erkennen, um auf die Speicherkarte zugreifen zu können.
Welche Geschwindigkeit erreicht die Sandisk Ultra microSDXC?
Mindestens genau so wichtig wie die Kompatibilität ist die Geschwindigkeit der Speicherkarte. So testeten wir unsere 200 Gigabyte MicroSD in drei verschiedenen Smartphones und zwei Notebooks. Wichtig: Bei Notebooks und Desktop-PCs sollte der Cardreader per USB-3.0 angebunden sein. Wenn dies nicht der Fall ist, wird man wohl kaum Übertragungsraten von über 30 MB/s erreichen. Das wäre schade, denn Sandisk gibt für seine 200 GB Ultra microSD eine Geschwindigkeit von bis zu 90 MB/s an. Zum Testen der Speicherkarte in unseren Smartphones nutzten wir die App „ A1 SD Bench”. Bei den Notebooks half uns der bekannte ATTO-Benchmark, die Geschwindigkeit zu ermitteln.
Der Smartphone Test
Bei den Smartphone-Tests erzielten wir die besten Werte mit unserem OPPO Find 7a. Mit einer Geschwindigkeit von 62 MB/s beim Lesen und 12 MB/s beim Schreiben kamen wir am dichtesten an die angegebenen 90 MB/s heran. Bei unserem Samsung Galaxy S5 indes lag die Leseleistung mit knapp 43 MB/s nur bei der Hälfte des theoretischen Maximum. Dafür lag die Schreibleistung mit 14,6 MB/s nahe an dem Wert, den Sandisk als ideale Schreibleistung für die 200 GB Sandisk Ultra microSD angibt. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei unserem Test im Sony Xperia SP. Auch hier lag die Schreibleistung im idealen Bereich und die Leseleistung bei knapp über 40 MB/s.
Bei unseren Smartphone-Tests konnten wir die angegebene Geschwindigkeit von 90 MB/s also nicht erreichen.
Der Notebook Test: Sandisk vs. Adata
Nun verwendeten wir den beigelegten SD-Adapter und testeten unsere Speicherkarte im Notebook. Außerdem musste die Sandisk Ultra jetzt gegen eine ADATA Premier microSD antreten. Die ADATA Premier microSD ist dabei offiziell mit etwas mehr als der Hälfte der Übertragungsraten angegeben. Zum Erstaunen aller lag die Leseleistung beider Karten bei etwas unter 70 MB/s, während die ADATA in Sachen Schreibleistung die Sandisk Ultra klar hinter sich ließ.
Jedoch erreichten wir auch hier nicht die angegebene Leseleistung von 90 MB/s. Interessant war indes die Schreibleistung - doch seht Euch dazu selbst die ATTO-Benchmark-Screenshots an.
Fazit
Auf der Jagd nach der 90-MB/s-Schallgrenze hat unser Speicherkarten-Winzling eine Menge durchmachen müssen. Nichtsdestotrotz hat unsere 200 Gigabyte MicroSD alle Tests mit Bravour bestanden. Es gab weder Kompatibilitätsprobleme, noch zeigten sich andere Ungereimtheiten. Festzustellen ist, dass die angegebenen 90 MB pro Sekunde in keinem der Testgeräte erreicht wurden und wahrscheinlich nur unter Laborbedingungen möglich sind. Die Schreibleistung von nur 15 MB/s ist indes eher als zu gering zu bewerten. Womit wir auch schon beim letzten und einzigen Kritikpunkt angekommen wären. Denn in Sachen Schreibleistung beweisen andere Hersteller, dass es auch anders geht. Trotz allem zeigt Sandisk mit der 200 GB Ultra microSD, wohin die Reise im Bereich Speichertechnologien gehen wird.
Der HardwareSchotte meint:
Noch vor wenigen Jahren war so viel Speicher auf so wenig Raum gar nicht denkbar. Heute gibt es die 200 GB microSD-Karte zu einem Preis von knapp unter 100,- Euro für jeden zu kaufen. Wer es noch günstiger haben will, der macht es wie ich und schlägt bei den Preisrockern zu oder aktiviert eine Preisüberwachung. Denn für 78,- Euro satte 200 GB Speicher im Handy zu haben - das hat schon was.
Alle Bilder des Tests