Kurz und Knapp
kleines und kompaktes Grafikkarten-Gehäuse
für Grafikkarten bis 20 cm Länge und max. 150W Verbrauch
Anschluss über Thunderbolt 3.0
geeignet für spieleuntaugliche Laptops und mini-PCs
platzsparend und kostengünstige Alternative zu einem Gaming-PC
Zotac AMP BOX Mini Thunderbolt 3 Ext.Box (ZT-TBT3M-180-BB-EU) Wer kennt das nicht? Da kommt gerade ein neuer Kracher bei den PC-Games raus und mein uralter PC schafft das nicht. Der Arbeitslaptop hätte zwar genügend CPU-Power, doch die Grafikkarte darin ist nur für Office zu gebrauchen. Soll ich nun lieber meinen Gaming-PC-Dinosaurier aufrüsten oder mir gleich einen Gaming-Laptop kaufen? Beide Optionen haben ihre Vorzüge, doch sind beide Optionen auch sehr teuer. Mittlerweile gibt es für dieses Dilemma eine Lösung, die sogenannten eGPUs. Dies sind externe Grafikkarten, die über ein Thunderbolt-3.0 Kabel mit dem PC oder Notebook verbunden werden. Wir wollen herausfinden, ob sich eine eGPU wirklich lohnt und wer sich so etwas am besten anschaffen sollte. Dafür danken wir Zotac für die Bereitstellung der eGPU in Form der AMP BOX MINI und einer passenden Zotac GeForce GTX 1060 6 GB Mini Grafikkarte im Wert von --,-- ¤.
Was wird zu einer eGPU mitgeliefert?
Die Zotac AMP BOX MINI wurde in einer grau roten Schachtel zu uns geschickt. In dieser fanden wir neben dem Thunderbolt-3.0 Kabel, dem externen 180-Watt-Netzteil samt Netzstecker, einem Nutzerhandbuch und einer QuickStart-Anleitung auch die AMP BOX MINI sicher eingepackt. Dazu gab es auch noch eine Nvidia GeForce GTX 1060 Mini von Zotac, diese ist jedoch beim Original Paket nicht dabei.
Technische Daten
Maße: 230 x 183 x 99 mm (B x T x H)
Material: Kunststoff
Kabel: 1x Thunderbolt-3.0 Kabel (0,5m Länge) und 1x Stromkabel
TDP: Max. 150 Watt
Stromanschluss (intern): 1x 6-pin PCIe-Stromanschluss
Bauhöhe: Max. 2 Slots
Anschlüsse: 1x Thunderbolt-3.0 sowie 4x USB 3.1 Gen.1
max. GPU-Typ: GTX 1060 oder andere 20 cm lange Grafikkarte mit 6-pin PCIe-Stromanschluss
Ein Problem bei der kleinen Zotac AMP Box ist dIe Kompatibilität der Grafikkarten, denn im Innern ist gerade mal Platz für 20 cm lange Grafikkarten. Zudem ist nur ein 6-Pin-PCIe-Stromanschluss vorhanden, welcher den maximalen Verbrauch der Karte auf 150 Watt limitiert. So wäre es vom Platz her zwar möglich eine GeForce GTX 1070 ITX oder gar GTX 1080 ITX einzubauen, doch verhindert der Stromanschluss und die maximale Stromzufuhr den Betrieb einer solchen Karte. Um sich besser orientieren zu können, welche Grafikkarten in die kleine Zotac eGPU passen, haben wir eine Liste aller Grafikkarten erstellt.
Nvidia Geforce Grafikkarten für die Zotac AMP Box Mini:
AMD Radeon Grafikkarten für die Zotac AMP Box Mini:
Wie ist der erste Eindruck von einer eGPU?
Beim Auspacken und in die Hand nehmen, fällt gleich das geringe Gewicht und die geringe Größe der Zotac AMP BOX MINI auf. Dazu hat uns auch das schlichte, schwarze Design mit den vielen kleinen Öffnungen für die Kühlung sehr gut gefallen.
Was uns zudem sehr gefreut hat, sind die Positionierung der USB-3.0-Anschlüsse an der Front und die Anschlüsse für Strom und Verbindung mit dem Laptop auf der Rückseite. Somit wird das Kabelmanagement erleichtert und der Schreibtisch ist nicht voller Kabel. Die USB-Anschlüsse an der Front dienen als USB-Hub und somit können diese auch als Anschlusspunkt für die Maus und Tastatur genutzt werden. Darüber können zudem Handys aufgeladen werden oder USB-Sticks angeschlossen werden.
Wie wird eine eGPU installiert?
Der Deckel des Grafikkarten-Gehäuses ist mittels zweier Daumenschrauben auf der Rückseite festgeschraubt. Um die Grafikkarte zu installieren, müssen diese vorher entfernt und die obere Platte abgenommen werden. Danach kann die Grafikkarte über die PCIe-Riserkarte mit dem PCIe-Slot der Box verbunden werden. Nun kann man die Box wieder schließen und die beiden Daumenschrauben befestigen. Anschließend muss nur noch die Box über das mitgelieferte Thunderbolt Kabel mit dem Computer zu verbunden werden, fertig.
Während der Installation gab es keinerlei Schwierigkeiten. Unser Arbeitsnotebook, ein Asus ZenBook mit Windows 10 Home, erkannte die Zotac AMP BOX MINI sofort als externes Display. Anschließend konnten wir bei „Approve Thunderbolt Devices“ auf „Always Connect“ schalten und dann auf „ok“ klicken. Dadurch ist unter Windows die eGPU immer direkt verbunden. Wenn dies getan ist, wird die angeschlossene Grafikkarte dann im Geräte-Manager angezeigt. Dort sollte man auch ein Grafiktreiberupdate machen und den Laptop anschließend neustarten. Ab diesem Moment wird die Grafikkarte richtig erkannt und funktioniert einwandfrei.
Wie schlägt sich eine eGPU im Test?
Nach dem alle Treiber und alle Spiele auf dem Laptop installiert waren, ging es auch gleich ans eingemachte, dem Testen.
Wir haben die Zotac AMP BOX MINI mit einer GTX 1060 und einem Core i7-7500U aus einem Asus ZenBook in FullHD getestet. Man kann eine eGPU aber auch an einem normalen PC mit Thunderbolt-3.0 nutzen. Dazu haben wir die Benchmarks Time Spy und Fire Strike von 3D-Mark und die Unigine Benchmarks Valley und Superposition genutzt. Außerdem wurde die eGPU in den Spielen Rise of the Tomb Raider, Hitman, PUBG und GTA V in hohen und Ultra-Settings getestet.
Vorab: In allen getesteten Spielen hatten wir bei hohen Qualitätseinstellungen im Durchschnitt um die 60 Fps und in Ultra Qualitätseinstellungen rund 30 Fps. Doch dazu unten mehr.
Bei unseren Spieletests wurde die Grafikkarte sehr schnell knapp 80° C warm. Während diese Temperaturen für Grafikkarten kein Problem darstellen, deutet der schnelle Anstieg der Temperaturen jedoch auf den sehr geringen Platz im Grafikkarten-Gehäuse hin. Zudem ist unsere Grafikkarte mit nur einem Lüfter ausgestattet, was für das enge Gehäuse ebenfalls nicht optimal ist. Trotz der hohen Temperaturen hielt sich die Lautstärke in Grenzen. Wir konnten im Leerlauf knapp 30 dB und während des Spielens bis zu 57 dB messen. Meist war die Kühlung des Notebooks jedoch lauter als die der Zotac AMP BOX MINI.
Wie viel Leistung hat eine eGPU in Benchmarks?
Um die Leistung unserer eGPU festzustellen, haben wir uns einige Benchmarks geschnappt und unsere Ergebnisse in den Kontext zu anderen Geräten gestellt. So benchmarkten wir unser Asus Zenbook zuerst mit der Zotac eGPU und danach ohne eGPU. Ohne externe GPU übernimmt die in den Intel i7-7500U Prozessor integrierte Intel HD 620 Grafikeinheit den Job. Als Vertreter einer 15W-CPU mit sehr starker integrierter Grafikkarte musste ein HP ENVY X60 mit AMD Ryzen 5 2500U herhalten. Dieses Notebook hat eine AMD Vega8 Grafikeinheit, die zu den stärksten integrierten Grafiklösungen im Notebook-Markt zählt. Zudem haben wir ein paar unserer Gaming-PCs gegen die Notebook-eGPU-Combo gestellt.
3DMark Fire Strike ist ein DirectX-11-Benchmark-Test, der über Steam für alle Windows-Versionen verfügbar ist. Fire Strike testet neben volumetrischer Beleuchtung auch geometrische Berechnungen sowie Partikel- und GPU-Simulationen. Wir testen Fire Strike normal, also in Full-HD und nutzen die reinen Grafik Punkte, da bei der Gesamtpunktzahl die CPU-Leistung mit in den Punktestand einfließt.
Time Spy ist ein moderner DirectX-12-Benchmark-Test, der von 3DMark über Steam für alle Windows-Versionen verfügbar ist. Die von Grund auf neu entwickelte DirectX-12-Engine beherrscht Funktionen wie 'asynchrone compute' und 'explicit multi-adapter'. Zudem wird Multi-Threading unterstützt. 3DMark Time Spy ist der ideale Benchmark für das Testen der DirectX-12-Leistung moderner Grafikkarten. Wir testen hier nicht die allgemeinen Punkte, da dort die CPU-Leistung mit zählt, sondern nur die reinen Grafikpunkte.
Der Unigine Valley Benchmark ist ein etwas älteres GPU-Stresstest-Tool von den Entwicklern des sehr beliebten und hochgelobten Heaven Benchmark. Berechnet wird ein waldbedecktes Tal, welches von weit entfernten Bergen umgeben ist. Dieser nicht-synthetische Benchmark nutzt die Unigine-1-Engine und bietet eine umfassende Palette an hochmodernen Grafiktechnologien mit dynamischer Umgebung und einem vollständig interaktiven Modi.
Unigine, bekannt durch die Programmierung eigener 3D-Engine und Benchmarks, wie Heaven and Valley, haben einen neuen Benchmark herausgebracht. Der neue Unigine Benchmark hört auf den Namen Superposition und nutzt die Unigine-2-Engine. Wir testen im High Modus, welcher etwas mehr als 2 GB Speicher von modernen Grafikkarten verwendet.
Insgesamt kann man sagen, dass unser Notebook nebst der Zotac eGPU AMP BOX MINI mit einem Gaming-PC aus der 600-Euro-Klasse gut mithalten kann. Während jedoch bei einem Gaming-PC noch weitere Kosten, wie die für einen Monitor und andere Peripherien anfallen. Alles in Allem steigt die Spieleleistung des Notebooks durch den Anschluss der eGPU um das 10-fache.
Ist eine eGPU an einem externen Monitor schneller?
Die Antwort lautet eindeutig, ja. Während unserer Spieletests ist uns aufgefallen, dass die Bildrate an einem externen Monitor minimal höher ausfiel als auf dem Notebook-Display. Nach Rückfragen bei anderen Experten klärte sich dieses Verhalten auf. Ist die eGPU nur über das Thunderbolt-3.0-Kabel mit dem Notebook verbunden, werden Daten zur Berechnung an die Box gesandt und gleichzeitig fertig berechnete Bilder über das selbe Kabel wieder zum Display des Notebooks zurückgeschickt. Dieser Vorgang kostet Bandbreite und erklärt somit den Verlust der Bildrate. Es empfiehlt sich daher ruhig auf einen externen Monitor zurückzugreifen, wenn auch der Leistungsverlust höchstens 10 % beträgt.
Wir haben die Zotac eGPU AMP BOX MINI in den Spielen GTA V, PUBG, Tomb Raider und Hitman (2016) getestet. Dabei haben wir einmal die Grafikeinstellungen auf "Hoch" und einmal auf "Ultra" gesetzt. Alle getesteten Spiele liefen einwandfrei und ohne Abstürze. Die Bildraten bei hohen Grafikeinstellungen bewegten sich stets zwischen 40 und 60 Fps. In den Einstellungen Ultra sanken erwartungsgemäß die Bildraten. Nichtsdestotrotz blieben unsere getesteten Spiele jederzeit gut spielbar.
Wenn auf engem Raum ordentlich Grafikleistung benötigt wird, ist eine eGPU eine sinnvolle Erweiterung. Einziges Manko ist der Thunderbolt-3.0-Anschluss. Dieser ist noch zu langsam um das volle Potential der in der eGPU eingebauten Grafikkarte auszunutzen. Zudem sind Notebooks mit Thunderbolt-3.0 Anschluss eher rar gesät. Alle neueren Apple-Notebooks haben zwar diesen Anschluss, leider ist die Zotac AMP BOX Mini aber nicht Mac-kompatibel.
Lohnt sich eine eGPU für mich?
Wer auf einen leichten und dünnen Laptop angewiesen ist, aber in seiner Freizeit auch mal etwas zocken möchte, für den ist eine eGPU das Gerät der Wahl. Denn für den Preis einer eGPU bekommt man keinen Gaming-PC mit gleicher Leistung. Zudem ist eine solche externe Grafikkarte auch viel platzsparender als ein handelsüblicher Tower-PC. Somit bleibt der Schreibtisch frei für andere Dinge. Die hier von uns getestete Zotac AMP BOX MINI passt zu Jedem, der kein extra Geld für einen Gaming-PC oder gar Gaming-Laptop ausgeben will. Es reicht der bestehende Mini-PC mit Thunderbolt-3.0-Anschluss oder wie in unserem Falle, der Asus ZenBook Arbeitslaptop aus, um auch moderne Spiele zocken zu können.
Vorteile
Nachteile
integrierter USB-3.0-Hub
erhöht die Grafikleistung
kein Gaming-Laptop benötigt
leise und kompakt
keine optimale Kühlung
lädt beim Nutzen nicht den Laptop
Der HardwareSchotte meint: Die Zotac AMP BOX MINI ist ein wunderschön kleines und praktisches eGPU-Gehäuse. Seine Kompaktheit limitiert zwar die Wahl der unterstützten Grafikkarten, ist aber dadurch auch nett auf dem Schreibtisch anzusehen. Das externe Netzteil sorgt zudem für einen schön leisen Betrieb. Wer ein Notebook mit TB3-Anschluss hat und gerne zockt, der sollte nicht an der Zotac AMP BOX MINI vorbei gehen.
Mehr Bilder vom eGPU-Test der Zotac AMP Box Mini:
Zotac eGPU AMP Box Mini am Notebook in Aktion
Zotac eGPU AMP Box Mini am Notebook bei PUBG
Zotac AMP Box Mini - was ist in der Packung
Zotac AMP Box Mini in der Vorderansicht
Zotac eGPU AMP Box Mini in der Rückansicht
Zotac AMP Box Mini geöffnet mit eingebauter GTX 1060
Intel Core i7-7500U mit Zotac eGPU im 3DMark SpyTime Test
AMD Ryzen 2500U im HP ENVY 360 im 3DMark SpyTime Test
Intel Core i7-7500U im Asus ZenBook im 3DMark SpyTime Test
Intel Core i7-7500U mit Zotac eGPU im 3DMark Fire Strike Test
AMD Ryzen 2500U im HP ENVY 360 im 3DMark Fire Strike Test
Intel Core i7-7500U im Asus ZenBook im 3DMark Fire Strike Test
Intel Core i7-7500U mit Zotac eGPU Unigine Superposition Benchmark
AMD Ryzen 2500U im HP ENVY 360 Unigine Superposition Benchmark
Intel Core i7-7500U im Asus ZenBook Unigine Superposition Benchmark
Intel Core i7-7500U mit Zotac eGPU Unigine Valley Benchmark
AMD Ryzen 2500U im HP ENVY 360 Unigine Valley Benchmark
Intel Core i7-7500U im Asus ZenBook Unigine Valley Benchmark