Cougar ist ein in Deutschland gegründetes Unternehmen, das seit 2007 vorwiegend im Netzteil-Markt unterwegs war. Nachdem man dort große Erfolge erzielte, widmete sich Cougar weiteren Bereichen, wie etwa PC-Gehäusen und Lüftern. Nun seit Anfang diesen Jahres will sich der Hersteller im hart umkämpften Gaming-Markt etablieren und bietet insgesamt acht verschiedene Maus- und fünf Tastatur-Serien für Spieler an. Auch Headsets und Mauspads gehören zum Portfolio. In der Produktpalette von Cougar stehen preislich nur noch die 600M und 700M Gaming-Mausserien über der 550M. Allerdings besitzen beide keinen optischen, sondern einen lasergestützten Sensor.
Zum Einstieg ließ man uns die Cougar 550M Gaming-Mouse zukommen. Diese liegt mit einem Kaufpreis von rund 60 Euro im mittleren Preissegment. Sie stellt zwar nicht das Topmodell dar, hat für diesen Preis allerdings eine Menge zu bieten. Angefangen beim aktuellen optischen Avago-SDNS-3988-Sensor, über verbaute Omron-Schalter mit einer Lebensdauer von mindestens 5 Millionen Klicks bis hin zu einer individuell einstellbaren RGB-Beleuchtung mit 16,8 Mio. Farben.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Caseking.de, die uns das Testsample zur Verfügung gestellt haben.
Lieferumfang und technische Daten der Cougar 550M
Die Verpackung ist in den Firmenfarben Schwarz / Orange gehalten und hält für den Käufer alle wichtigen Informationen zur 550M bereit. Im Karton finden wir neben der Gaming-Maus eine Kurzanleitung und ein paar stylische Aufkleber - eine Treiber-CD fehlt leider.
Technische Daten
- Maße: 70 x 45 x 135 mm (B x H x T)
- Gewicht: ca. 120 g
- Farbe: Dunkelgrau-metallic, Orange
- Layout: rechtshändige Bedienung
- Tasten: 6 (inkl.. Mausrad)
- Sensor: Avago SDNS-3988, optisch
- Auflösung: 50 bis 6400 DPI
- Abtastgeschwindigkeit: max. 8 m/s
- Beschleunigung: max 50 G
- Schalter: Omron, mind. 5 Mio. Klicks
- Anschluss: USB, 1,8 m, ummantelt
- Polling-Rate: 125 / 250 / 500 / 1000 Hz
- Interner Speicher: 512 kb (drei Profile abspeicherbar)
- Beleuchtung: LED-Indikator für Profil und DPI
Die Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen. Doch werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Cougar 550M.
Ersteindruck
Auf den ersten Blick bzw. Griff überzeugt das Design der Cougar 550M - sowohl farblich als auch ergonomisch. Der metallisch glänzende, dunkelgraue Lack in Verbindung mit dem knalligen Orange trifft voll und ganz unseren Geschmack. Gleiches gilt für die farblich in Silber abgesetzten Seitentasten. Das Shape ist der Razer Mamba recht ähnlich. Interessant ist der Button direkt hinter dem Mausrad. Hier kann der User die DPI durch das Drücken nach hinten in drei Stufen anpassen. Ein versehentliches Betätigen ist quasi ausgeschlossen.
Ein weiterer Hingucker sind die wabenförmigen Strukturen an den Seiten. Diese dienen nicht nur der Optik, sondern sollen auch den Grip erhöhen. Dabei sind sie nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, aus weichem Gummi. Sie bestehen, wie die gesamte 550M aus hartem Kunststoff, dessen Haptik anstandslos ist und sich hochwertig anfühlt. Eine Soft-Touch-Beschichtung der Seitenteile wäre dennoch vorteilhaft gewesen.
Ebenfalls direkt ins Auge sticht das Mausrad, das ein Profil wie das eines Reifens aufweist. Es ist eingebettet in einer Aufhängung aus orangfarbenen kantigen Kunststoffelementen. Das Mauskabel führt durch ein silbernes „Röhrchen” aus der 550M. Apropos Mauskabel: Die Ummantelung des mit 1,8 Meter gut dimensionierten Kabels ist anfangs recht steif, was durchaus störend sein kann. Nach einigen Tagen Eingewöhnung und wiederholter Straffung des Kabels stellte dies aber kein Problem mehr dar. Von unten betrachtet, bietet die Cougar-Maus nichts spektakuläres. Lediglich drei große Mausgleiter und der optische Sensor sind hier zu entdecken.
Die Verarbeitung ist tadellos. Zwar besteht die 550M komplett aus Kunststoff, dieser jedoch ist sehr hochwertig und sauber verarbeitet. Die Oberflächen sind recht glatt, aber keineswegs so, dass die Maus aus der Hand rutscht.
Die Cougar 550M in der Praxis
Das USB-Kabel ist in null Komma nichts am PC angeschlossen und die Maus sofort einsatzbereit - ein Leuchten der Maus-LEDs zeigt an, dass sie betriebsbereit ist. Allerdings weiß man nicht, welcher DPI- oder Hz-Wert aktuell eingestellt ist. Das, und noch viel mehr, ist erst nach der Installation des Treibers ersichtlich. Da der Treiber nicht in Form einer CD beiliegt, muss man diesen von der Cougargaming-Seite beziehen. Besonders praktisch: Für sämtliche Gaming-Peripherie aus dem Hause Cougar ist nur ein gemeinsamer Treiber nötig - „Cougar UIX System” macht es möglich.
Der Treiber ist äußerst übersichtlich gestaltet. Das Profil 1 ist vorausgewählt und sofern andere Peripherie von Cougar angeschlossen ist, hat man unten eine Auswahlmöglichkeit der Hardware. Insgesamt gibt es drei Untermenüs: Performance, Key Assignment, Lighting Control. Das wohl wichtigste der drei ist das Performance-Menü. Hier kann man die DPI-Stufen nach Belieben einstellen, die Polling-Rate auswählen, Angle-Snapping aktivieren und viele weitere Settings (siehe Bild) konfigurieren. Menü 2 steht für das Key Assignment. Dort kann man jeder Maustaste einen Befehl zuweisen, sofern man mit der Standardbelegung nicht zufrieden ist. Auch Makros sind hier möglich. Das letzte Menü beinhaltet die Beleuchtungseinstellungen der LEDs. Unabhängig voneinander lassen sich die DPI-Control-LEDs und die hintere LED-Leiste einstellen. Zur Auswahl stehen bis zu 16,8 Millionen Farben. Als Beleuchtungsmodi gibt es eine durchgehende Beleuchtung (Fully Lighted) oder Breathing. Falls gewünscht, können die LEDs auch komplett abgeschaltet werden. Diese Einstellungen kann man dann in insgesamt drei verschiedenen Profilen abspeichern, die direkt auf dem 512-KB-Speicher der Maus abgelegt werden.
So kann das dann zum Beispiel aussehen. In diesem Fall dann mit orangefarbenen LEDs.
Während des Tests konnte die Cougar 550M durchweg überzeugen. Speziell der absolut präzise Avago-SDNS-3988-Sensor hat es uns angetan. Wichtig hierbei ist jedoch der passende Unterbau. Der weiße Ikea-Tisch wird komplett ignoriert und der Mauszeiger steht still. Ein Mauspad ist also Pflicht. Wir haben einige Gamer-Stoffpads verschiedener Hersteller getestet, wo die 550M jeweils bestens lief. Das Klicken der Tasten ist nicht zu laut und sämtliche Tasten verfügen über einen angenehmen Druckpunkt. Lediglich das Mausrad ist hier als kleiner Wermutstropfen zu nennen. Beim Scrollen bietet die Rasterung für unseren Geschmack zu wenig Rückmeldung.
Bei den Spiele-Tests (Counterstrike Global Offensive, GTA 5, Cities Skylines, Skyrim und Battlefield 4) zeigte die Maus optimale Präzision und die Mausgleiter beste Gleiteigenschaften. Dank des, nur für Rechtshänder, angepassten Shapes liegt die 550M in jeder Situation fest und angenehm in der Hand. Für kleine Hände könnte die Maus allerdings ein wenig zu groß sein. Sehr gut gefallen hat uns der DPI-Switch hinter dem Mausrad. Dieser erlaubt es auch während des Spiels schnell die DPI zu wechseln, wobei gleichzeitig ein versehentliches Betätigen verhindert wird, da man den Button nach hinten drücken muss. Cougar verbaut übrigens Omron-Schalter in den Tasten, die eine Lebensdauer von mindestens fünf Millionen Klicks haben sollen. Ob diese Angabe auch wirklich stimmt, überlassen wir gerne anderen. Wir sind in unserem Test sicherlich nicht auf eine solch hohe Anzahl von Klicks gekommen. ;-)
Fazit
Cougar macht mit der 550M Gaming Mouse eigentlich alles richtig. Sie liegt gut in der Hand, ist optimal verarbeitet und der Sensor ist Spitzenklasse. Auch das Design finden wir sehr ansprechend. Großzügige Einstellungsmöglichkeiten im Treiber und angenehme Oberflächen runden das positive Gesamtbild ab. Abzüge in der B-Note gibt es für den nicht mitgelieferten Treiber, das nicht ganz überzeugende Mausrad beim Scrollen und für das etwas zu straff geratene Mauskabel. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Denn für aktuell 60 Euro bekommt man wohl kaum eine bessere Maus, die das gleiche bietet. Wem die Farbkombination Dunkelgrau/Orange nicht so zusagt, der kann auch zur Variante in Blau/orange greifen.
Der Hardwareschotte sagt: „Mit dem Kauf der Cougar 550M Gaming Mouse macht man definitiv nichts falsch. Für 60 Euro bekommt man eine sehr gute Spielemaus, die in so ziemlich allen Belangen überzeugt. Daher hat sich der Proband den Kauftipp-Award redlich verdient!”
Vorteile | Nachteile |
- exzellenter Sensor
- sehr gute Verarbeitung
- gutes P/L-Verhältnis
- übersichtlicher Treiber
- angenehme Oberflächen
- gute Tastendruckpunkte
- gute Mausgleiter
- Speicher für drei Profile
- große Einstellungsvielfalt
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- nur für Rechtshänder
- Mauskabel recht starr
- Profile und Einstellungen nur mit Treiber zugänglich
- wenig Rückmeldung beim Mausrad
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