AMD Radeon VII ist offiziell!

Alle Infos zum AMD RX Vega Grafikchip

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Kurz und Knapp

  • Vega II, bzw. Radeon VII offiziell vorgestellt
  • Performance der RX Vega 64 knapp auf GTX-1080-Niveau
  • Performance der RX Vega 56 knapp über GTX-1070-Niveau
  • Performance der Radeon VII auf GTX 1080-Ti-Niveau
  • schneller und innovativer HBM2-Speicher

Quelle: gigabyte.com Alle Infos zum AMD RX Vega Grafikchip

Update: Seit dem 7. Februar 2019 ist mit der Vega II der Nachfolger der Radeon RX Vega im Handel. Die von AMD genannte Radeon VII soll sowohl Modelle für Spieler als auch für professionelle Zwecke in moderner 7-nm-Fertigung bieten. Laut eigenen Aussagen soll der neue Grafikchip bis zu 42% mehr Leistung erreichen als der Vorgänger und das obwohl der Takt nur um knapp 13% höher ausfällt. Speziell bei der Speicherbandbreite mit mehr als 1 TB/s ist die Vega II mehr als doppelt so schnell wie die RX Vega 64 oder gar Geforce RTX 2080 von Nvidia. Weitere Information zur neuen Vega-Generation sind weiter unten zu finden.

Im Vergleich zu Nvidia hat sich bei AMD bei der grundsätzlichen Architektur der Grafikchips seit 2011 kaum etwas verändert. So fand vor allem die Energieeffizienz kaum Beachtung, da man hier die Architektur abändern müsste. All das will AMD nun mit Vega wieder aufholen. Insgesamt spricht das kalifornische Unternehmen von mehr als 200 neuen Features.

Anlässlich der CES 2017 hat AMD den lang ersehnte Vega-Grafikchip vorgestellt, an der man laut eigenen Aussagen bereits fünf Jahre arbeitet. Durch neue Techniken wie HBM2, neue Shader-Einheiten und einer feineren Fertigung will AMD so wieder zurück ins Highend-Consumergeschäft und Nvidia ordentlich Konkurrenz machen. Auch wenn man in Las Vegas nur ein Prototyp-System vorgestellt hat, kann man hieraus bereits einige Informationen ableiten. So zeigte AMD auf dem Ryzen-System das Spiel Doom mit einer beachtlichen Performance.

Am 30. Juli wurden auf der Siggraph die ersten drei Grafikkarten-Modelle für Spieler der neuen Vega-Generation vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Radeon RX Vega 56, die mit der Nvidia Geforce GTX 1070 konkurrieren soll und die RX Vega 64 mit Luft- und einmal mit Wasserkühler, die gegen die GTX 1080 antreten soll. Seit dem 14. August sind diese nun im Handel.

AMD hat auf der eigenen Seite erste Bilder und Informationen zur Vega-Reihe online gestellt.

Was ist AMD RX Vega?

Vega ist der Codename für die kommende Grafikchip-Generation von AMD, die nun durch viele Überarbeitungen und Neuerungen die Radeon Fury ablösen wird. Genauer wird das erste Release wohl auf den Namen Vega 10 hören, aber auch eine kleinere Variante mit dem Namen Vega 11 soll noch dieses Jahr präsentiert werden.

Der Grafikchip soll dabei überraschend großzügig ausfallen. AMD selbst gibt bekannt, dass der Chipsatz eine Fläche von mehr als 500 mm² haben wird. Zum Vergleich: Nvidia arbeitet bei der Titan X mit 471 mm² und bei der GTX 1080 mit 314 mm² großen Chips. Beim Speicher setzt AMD auf den innovativen HBM-Speicher, der bereits bei den Fury-Modellen zum Einsatz kam. Die neue Generation, HBM2, soll jedoch noch einiges mehr können und schneller sein. Zur Fertigung hatte anfangs AMD noch keine genaueren Infos preisgegeben. Nun verlautet das Unternehmen, dass die Vega-Chips, wie die aktuelle RX-500-Serie, in einem verbesserten 14-nm-Verfahren gefertigt werden sollen.

Ebenfalls verbessert hat AMD beim Vega-Chip den Geometriedurchsatz. Im Vergleich zum Polaris-Chip (RX 480) soll hierbei der Durchsatz mehr als verdoppelt worden sein. Detailliertere technische Informationen zu Vega sind in diesem Artikel von Computerbase zu finden.

Radeon VII

Die neue Generation hört auf die Bezeichung Radeon VII. Hier steckt zum einen die römische 7 im Namen, die wahrscheinlich für die 7-nm-Fertigung steht und zum anderen eine Abkürzung für Vega II. Dank der deutlich feineren Fertigung konnte man die Fläche des Grafikchips von 495 mm² auf 331 mm² reduzieren, die Anzahl der verbauten Transistoren jedoch von 12,5 Mrd. auf 13,2 Mrd. erhöhen.

Was bietet Vega II?

Im Vergleich zu ersten Vega-Generation arbeitet der neue Chip mit 60 anstatt 64 Compute Units und mit 3840 anstatt 4096 Shadereinheiten. Dafür wird der Takt mit bis zu 1800 MHz angegeben, was knapp 200 MHz schneller ist als beim Vorgänger. Der Leistungsgewinn ist also größtenteils auf die neue Architektur zurückzuführen. AMD hat in drei Vergleichen mit der RX Vega 64 gezeigt, dass die Vega II in Fortnite 25%, in Battlefield V 35% und in Strange Brigade sogar bis zu 42% schneller ist.

Die Radeon VII ist mit vier HBM2-Stacks ausgestattet, die mit 1000 MHz arbeiten und eine Speicherbandbreite von satten 1 TB/s bieten, was in etwa doppelt so schnell wie bei der RX Vega 64 oder RTX 2080 ist. Sie ist zudem die erste Consumer-Grafikkarte, die 16GB Speicher hat.

Auch bei der Leistungsaufnahme soll es deutliche Verbesserungen geben. So verspricht AMD im Vergleich zum Vorgänger bei gleicher Leistungsaufnahme 25% mehr Rechenleistung. Für die Spannungsversorgung sind auch bei Vega II zwei Acht-Pin-Stromstecker vorgesehen.

Welche Modelle von AMD Vega und Vega II gibt es?

Wie versprochen hat AMD auf der Siggraph nun die ersten Modelle der Vega-Generation für Spieler veröffentlicht. Demnach kommen drei Modelle noch im August in den Handel - die RX Vega 56, 64 und eine wassergekühlte Version der Vega 64 mit deutlich höherem Takt.

AMD Radeon Modell Takt/TurboSpeicher

Speichertakt
(effektiv)

Speicher-BandbreiteShader-EinheitenTDPPreis
RX Vega 64 Liquid

1406/1677 MHz

8 GB HBM2

1890 MHz

484 GByte/s

4096

345 W

n/a
RX Vega 64

1247/1546 MHz

8 GB HBM2

1890 MHz

484 GByte/s

4096

295 W

ab 350¤
RX Vega 56

1156/1471 MHz

8 GB HBM2

1600 MHz

410 GByte/s

3584

210 W

ab 220 ¤
Vega II

1400/1750 MHz

16 GB HBM2

2000 MHz

1 TB/s

3840

300 W

ab 720¤

Viele Hersteller, wie z.B. Asus (Bild oben), präsentieren bereits ihre eigene Modelle der neuen RX Vega 64 mit Custom-Kühler.

ASUS AREZ Strix Radeon RX VEGA56 OC Edition 8GB (AREZ-STRIX-RXVEGA56-O8G-GAMING) ASUS AREZ Strix Radeon RX VEGA64 OC Edition 8GB (AREZ-STRIX-RXVEGA64-O8G-GAMING)

Auf der offiziellen Seite zur Radeon Vega gibt AMD Information zu den RX-, Pro- und Instict-Modellen. Während die RX-Modelle für den Gaming-Bereich sind, wird die Pro für den professionellen Einsatz in Workstations gedacht sein.

Wie schnell ist AMD Radeon RX Vega?

Laut den offiziellen Tests ist die Radeon RX Vega 64 Liquid mit einer GTX 1080 von Nvidia gleichzusetzen. Je nach Spiel liegt das neue Flaggschiff von Nvidia mal vor und mal hinter der Nvidia-Konkurrenz. Knapp dahinter liegt die Radeon RX Vega 64 mit Luftkühlung. Enttäuschend ist jedoch die hohe Temperatur- und Lautstärke-Entwicklung, sowie der enorme Stromverbrauch. So stehen zur Stromversorgung zwei 8-Pin-Anschlüsse bereit, die in den Tests unter Last bis zu 300W benötigt. Rein technisch gesehen, hat Vega mit Fiji Vieles gemeinsam. Das entscheidende wird jedoch der neue Fertigungsprozess im 14-nm-Verfahren sein, der die Effizienz deutlich erhöhen sollte. Dies ist zwar auch geschehen, jedoch nicht in so hohem Maße wie erwartet.

Deutlich besser sieht es bei der AMD Radeon RX Vega 56 aus, die sich knapp über 200W aus dem Stromnetz genehmigt. Dieses Modell ist bereits im Referenzdesign auf Augenhöhe mit der Nvidia Geforce GTX 1070 und deutet deutlich mehr Luft nach oben an im Vergleich zum Flaggschiff. So darf man davon ausgehen, dass die Partnermodelle mit Werksübertaktung leistungstechnisch zwischen einer GTX 1070 und 1080 liegen werden.

AMD Radeon Vega II im Benchmark

Die neue Vega-II-Grafikkarte erreicht in ersten offiziellen Tests das Niveau einer Nvdia GTX 1080 Ti und verfehlt das selbstgesetzte Ziel mit einer Geforce RTX 2080 gleichzuziehen. Auch in höheren Auflösungen wie UHD kann die Vega II ihre Vorteile der Speichergröße und -bandbreite nicht ausspielen. In manchen Spielen ist sie auch nur mit einer RTX 2070 auf Augenhöhe, in sehr wenigen allerdings auch mit einer RTX 2080.

Insgesamt präsentiert sich die neue Vega II leider nicht wie es sich AMD gewünscht hat. Während die Temperaturen noch im Rahmen sind, kann die Lautstärke des Referenzdesign überhaupt nicht überzeugen. Gleiches gilt für die Leistungsaufnahme. Hier muss sich die Vega II sogar hinter einer deutlich stärkeren RTX 2080 Ti einreihen. Zwar hat AMD den Vorgänger RX Vega 64 in sämtlicher Hinsicht geschlagen, aber an Nvidia's Dominanz kann auch die neue Generation nicht rütteln.

Was kostet eine Grafikkarte mit AMD Vega?

Die Spiele-Grafikkarten der Vega-Generationen sollten ursprünglich 399 Dollar im Verkauf starten, im europäischen Raum aber rund 500 Euro. Dies galt für die etwas abgespecktere Radeon RX Vega 56. Die RX Vega 64 startete in der normalen Version bei 650 Euro. Für die RX Vega 64 Liquid schlagen satte 779 Euro zu Buche. Mittlerweile sind nach dem Mining-Boom und der Tatsache, dass die Vega-Grafikkarten die derzeit besten Mining-Karten sind, immernoch noch wenige Modelle verfügbar. Zudem sorgte dieser Boom für einen massiven Preisanstieg weswegen die RX Vega 56 derzeit erst ab knapp 800 Euro zu bekommen war, die RX Vega 64 ab 900 Euro. Dies ist nun glücklicherweise vorbei und die Karten sind sogar unter den vorgesehen UVPs im Handel.

Die AMD Radeon Vega Frontier mit Vega-Chip die speziell für den professionellen Einsatzbereich konzipiert sind, sind ab 1200 Euro im Handel zu finden. Aktuell sind zwei Versionen mit Luft- und mit Wasserkühler im Handel.

Alle im Preisvergleich gelisteten AMD Radeon RX Vega Grafikkarten

AMD Radeon Vega II Kaufpreis

Die neuen Radeon VII Grafikkarten starten bei rund 750¤. Angesichts der Nvidia-Konkurrenz ein stolzer Preis. Denn bereits für unter 700¤ bekommt man mit der RTX 2080 ein schnelleres und günstigeres Produkt von Nvidia.

Was ist HBM2?

HBM steht für High-Bandwidth Memory und kommt bei AMD Vega in der zweiten Generation zum Einsatz. Wie auch schon bei der ersten Generation wird hierbei kein Grafikspeicher mehr auf der Platine verlötet, sondern dieser befindet sich bereits direkt im Grafikchip, was in einer deutlich schnelleren Anbindung resultiert und ein kompakteres Layout erlaubt. Das Speicher-Interface bei der Vega-Grafikkarte im vorgestellten Prototypen-System soll dabei 2048 Bit betragen. Um dies zu erreichen, werden zwei HBM2-Stacks (Stapel) zu je 1024 Bit kombiniert. So kann Vega 10 auf eine Speicherbandbreite von bis zu 512 GB/s zurückgreifen, was zwar gleichschnell im Vergleich zur den Vorgängermodellen der Fury X Serie wäre, allerdings mit mehr möglichem Gesamtspeicher. Die Platzersparnis ist durch HBM2 nochmals um 50 Prozent gestiegen, was wieder sehr kompakte Platinen ermöglicht. Die bei AMD oftmals so stark kritisierte Energieeffizienz soll bei HBM2 fünfmal besser sein als bei herkömmlichen GDDR5-Speicher.

Der HardwareSchotte meint:

Mit der Radeon VII hatte sich AMD das Ziel gesetzt auf RTX-2080-Leistung zu kommen. Aber wenn man die ersten Tests verfolgt, konnte dies leider nicht erreicht werden. Zumindest im Referenzdesign sind die neuen Grafikkarten ziemlich laut und stromhungrig und erreichen nicht ganz das Leistungsniveau einer RTX 2080. Es bleibt also abzuwarten, was sich preislich tut und was die Modelle mit Custom-Kühlern abliefern werden. Denn mit dem aufgerufenen Start-Kaufpreis von 750¤ sind die Vega-II-Karten teurer als die RTX-2080-Konkurrenz.

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2 Kommentare

  1. Der_Rico am 8.2.2019
    Schade, schade, AMD. Stand jetzt kann ich zu der VII leider nur computerbase zitieren: Zu laut, zu langsam...zu teuer.
  2. Bastelnoob am 22.8.2017
    Bei der Vega64 scheint sich der Preis bei 649-699¤ (nach Hersteller/Modell) ein zu pendeln, somit wäre die Vega64 ca. 100-150¤ billiger als die GTX1080. Die Vega56 kommt anscheinend für 549-599¤ auf dem Markt, das wären 100-150¤ teurer als die GTX1070 bei gleicher Leistung; somit sieht es wohl aus dass die Vega56 dass schlechtere Preis-/Leistungsverhältnis hat,
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