Mit der HD 7970 925M DD Edition schickt XFX eine interessante und gleichzeitig preiswerte Variante auf den Markt. Neben dieser Version bietet XFX noch die übertaktete Variante „Black Edition“ und eine Version basierend auf AMDs Referenzdesign, die Core Edition, an. Wir haben uns die 925M Double Dissipation Edition mit Dual Fan und Standardtakt, ausgestattet mit der Ghost Thermal Technology (dazu später mehr) für eine bessere Kühlung, genauer angeschaut. Was die Karte leistet, welche Vor- und Nachteile die eigens entwickelte Kühlung hat und ob die Karte der kürzlich getesteten GTX 670 das Wasser reichen kann, wird der Test zeigen.
Lieferumfang
Die Verpackung ist deutlich kleiner als bei so manch anderem Hersteller. Schön platzsparend aber mit merklichem Gewicht kommt der Proband bei uns an. Ausgepackt finden wir neben der Grafikkarte jede Menge Beipackzettel, Werbeflyer und Anleitungen. Eine Treiber-CD fehlt ebenso wenig wie ein HDMI-zu-DVI-Adapter. Angesichts des Premiumpreises ein recht dürftiger Lieferumfang. Schön wäre ein PCIe-8Pin Adapter, da nicht jeder über ein Netzteil mit einem solchen Stecker verfügt.
Technische Daten:
GPU |
AMD HD 7970 |
Typ |
Tahiti XT |
Fertigung |
28 nm |
Transistoren |
4,3 Milliarden |
GPU-Takt |
925 MHz |
Speichertyp |
GDDR5 |
Speicher-Takt |
1375 MHz |
Speicher-Größe |
3.072 MB |
Speicheranbindung |
384 Bit |
Speicherbandbreite |
264 GB/Sek. |
Shader-Model-Version |
5.0 |
DirectX-Version |
11.1 |
Shader-Einheiten |
2048 (1D) |
Shader-Takt |
925 MHz |
Textureinheiten |
128 |
CrossFire-fähig |
ja |
Wie auf dem GPU-Z Screenshot zu sehen ist und der Name der Karte schon sagt, taktet die XFX HD 7970 925M mit 925 MHz und der Speicher mit 1375 Mhz. Damit hält man sich also exakt an die Vorgaben von AMD.
Äußeres Erscheinungsbild:
Betrachten wir also nun die Karte etwas detaillierter.
Zwei 70-mm-Lüfter sorgen bei der sogenannten „Ghost Thermal Technology“ für die Kühlung der HD7970. Bei diesem Kühlkonzept blasen die beiden Lüfter auf die Kühlrippen und auf die Platine. Dabei wird die meiste Luft direkt ins Gehäuse gelenkt anstatt die Luft aus dem Gehäuse geführt wird. Laut XFX sind besonders hochwertige Lüfter verbaut, welche Staub abweisen und somit eine längere Lebensdauer garantieren sollen.
Die Rückseite zeigt, dass XFX sich komplett an das Referenzdesign von AMD hält. Zusätzlich sieht man hier die Verbinder für die Crossfire-Brücken. Dank eines kleines Bios-Schalters kann man zwischen zwei Bios-Versionen hin und her schalten, falls mal etwas schiefgeht.
Schöne Chromverzierungen sorgen für ein ansprechendes Design des Kühlkörpers.
Der Kühlkörper besteht aus einer massiven Kupferplatte. Damit die Wärme gut abgeführt werden kann, wird diese per Heatpipes an die vielen Kühlrippen aus Aluminium geleitet.
Wie auch die zuletzt getestete GTX 670 von KFA², benötigt die XFX HD 7970 925M einen PCIe-6Pin und einen PCIe-8Pin Stromanschluss. So kann die Karte mit bis zu 300W versorgt werden.
Ganze fünf Anschlüsse stehen dem Käufer zur Verfügung: Neben zwei DVI- und zwei MiniDP-Anschlüssen kann man noch einen Monitor per HDMI verbinden.
Hier die Karte noch einmal in der Gesamtansicht. Wir finden das Design sehr gelungen.
Und wie immer der Längenvergleich mit der Asus HD 6950. Mit fast 28 cm kommt die XFX HD 7970 nicht ganz an die 29,5 cm der Asus heran. In Sachen Gewicht kann sie die Asus allerdings locker übertrumpfen.
Praxis / Benchmarks:
Schnell die Grafikkarte eingebaut und die Tests können beginnen. Als Treiber haben wir den AMD Catalyst 12.10 verwendet.
Unser Testsystem
3D Mark 11
Futuremark entwickelt bereits seit Jahren 3D-Benchmarks, die aktuelle Grafikkarten bis aufs Letzte fordern. Der 3D Mark 11 setzt dabei besonders auf DirectX-11-Benchmarks, wobei dann auch Tessellation, Depth of Field, Volumetric Lighting und Direct Compute zum Einsatz kommen.
3D Mark Vantage
Die Vorgängerversion des 3D Mark 11 setzte als erster Benchmark auf DirectX-10-Effekte. Auch hier kommen aktuelle High-End-Systeme noch ins Schwitzen.
Unigine Heaven
Dieser Benchmark testet unter anderem die Tesselation-Leistung von Grafikkarten. Physikalisch korrekte Berechnungen und dynamische Lichteffekte sorgen für einen aussagekräftigen Test.
Skyrim
Die riesige Welt von Skyrim mit den unglaublich vielen Texturen und Effekten ist aktuell eines der Spiele mit den höchsten Anforderungen an einen Gamer-PC. Wir haben die FPS bei einem Rundlauf durch Weißlauf gemessen. Sowohl Wasser- und Feuereffekte, ein Aussichtspunkt, Häuser und Menschen sorgen für eine gute Auslastung der Grafikkarte. *Leider ließ sich Vsync beim damaligen AMD Catalyst nicht deaktivieren, daher konnte die HD7950 nicht mehr als 60 FPS anzeigen.
Battlefield 3
Natürlich darf der Multiplayer-Klassiker in der neuesten Version bei unserem Test auch nicht fehlen. Die Darstellung von unzähligen Soldaten und Personen mit realitätsgetreuen Waffen und Fahrzeugen verlangt der Grafikkarte hier ebenfalls einiges ab.
Mafia II
Der integrierte Benchmark in Mafia II zeigt verschiedenste aufwändige Szenen und Effekte: genau das Richtige für einen Grafikkartentest.
Auswertung
In den meisten Benchmarks kann die HD7970 die übertaktete GTX 670 von KFA² nicht einholen. Lediglich bei älteren Benchmarks hat die XFX die Nase vorn. Bei Skyrim sind die FPS-Unterschiede zwischen den Auflösungen sehr gering. Hier macht sich der große Speicher von 3GB besonders bemerkbar. Der Abstand zur HD 7950 ist nicht ganz so groß wie von uns anfangs erwartet.
Das „Ghost Thermal Technology“-Kühlkonzept kann im Windowsbetrieb mit flüsterleiser Geräuschkulisse punkten. Unter Last kann sich dies leider schnell ändern. Die beiden 70 mm Lüfter werden zu wahren Brüllern. Unter Sleeping Dogs in FullHD-Auflösung mussten wir den Test vorzeitig abbrechen, da die Karte eine Temperatur von über 100°C erreicht. Die Lüfter liefen dabei auf 100%. Ob es sich bei unserem Modell um ein Montagsmodell handelt oder ob die Karten sich alle so verhalten, können wir an dieser Stelle leider nicht sagen. Wir werden auf ein Austauschmodell warten und dieses dann nochmals testen.
Fazit
Die Benchmarks zeigten der HD7970 schnell ihre Grenzen auf. Zwar konnte man AMD-intern problemlos den Thron erklimmen, jedoch gegen Nvidia kaum punkten. Da sich die GTX 670 in der selben Preisklasse um 360¤ befindet, stehen die Karten für die HD 7970 eher schlecht. Zumal das speziell entwickelte Kühlkonzept von XFX größtenteils negativ auffiel. Bis auf die angenehme Lautstärke unter Windows, konnte die „Ghost Thermal Technology“ nicht überzeugen. Mehr als 100°C und ein ohrenbetäubender Lärm unter Volllast sind nicht nur schlecht sondern inakzeptabel. Ob es sich um ein fehlerhaftes Modell handelt oder nicht, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt per Update nochmals nachreichen.
Ghost Thermal Technology: flüsterleise Kühlung oder ein geeigneter Name, wenn die Karte unter Last ihren Geist aufgibt?
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